Thermometer, nach einer bitterkalten Nacht, — bei Sonnenaufgang, heiterm Himmel und vollkommener Windstille 10° und um Mittag bei Nordwestwind 20°. Dieser niedere Thermometerstaud unter dieser Breite und in solcher Jahreszeit läßt mich vermuthen, daß meine Höhenschätzungen, wenn auch nicht vollkommen, doch annähernd richtig sind. Kurz nach Mittag kamen die Beduinen mit dem wiedergefundenen Kameelc zurück. Jedoch verzögerte sich meine Abreise bis nach 1 Uhr. Der Weg führte nun in die unabsehbare Ebene, welche sich mit trostloser Nacktheit vor uns ausbreitetc. Daher bietet auch der Weg über diese Hochebene wenig Interessantes dar. Jeden Tag zeigt sich dieselbe abschreckende 'Nacktheit und Ocdc, und nur dann und wann bietet sich die Gelegenheit dar, eine Scene zu beschreiben, welche als Beitrag zur Kcnntniß der Sitten und Gebräuche der Bewohner dieser steinigen „Wüste" beitragen kann. Wenn nun auch die wiederholten Angaben der Namen der Wädiy und der Richtung, welche dieselben nehmen, für viele meiner Leser etwas Monotones haben und vielleicht ermüden könnten, so ist es doch im Interesse der Wissenschaft durchaus nothwendig, dieselben zu berücksichtigen, und ich bitte daher, mich durch den Sachverhalt zu entschuldigen, wenn der Inhalt einiger Seiten etwas trocken ist. Um 2 Uhr sah ich rechts am Wege den Wädiy Madschid, welcher sich Nord, 50° Ost zieht. Zwanzig Minuten später lag links der Wädiy Qotub. Nach einer halben Stunde führte uns der Weg zwischen zwei Wädiy, von denen der zur Linken liegende Wädiy El Ayssiry genannt wird. Er vereinigt sich mit dem Wädiy Kotub nnd mündet dann bei dem Orte Oirbet Qahwe in den Wädiy O.irbe. Der zur Rechten ist der Wädiy Matära, welcher sich mit dem Wädiy Mädschid vereinigt. Um Vz-4 Uhr kamen wir in den Wädiy Butrach, der auch in den Wädiy Mädschid mündet. Kaum zehn Minuten später führte der Weg zwischen dem düstcrn, tiefen Wädiy El 'Äs und einem