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Ein Jagdbranch der Beduinen. 81 des großen Gebirgszugs, welchen ich unter dem Namen Dschebel Aqay bere aufgeführt habe. Ich hatte während meiner Reise bisher die Bemerkung gemacht, daß die Kolben der Gewehre meiner Begleiter mehr oder minder mit rohen Fellen überzogen waren, ohne dabei einen andern Zweck zn vcrmuthcn, als den, die Gewehrkolben gegen den Einfluß der Feuchtig keit :c. zu schützen. Jetzt wurde ich aber eines Andern belehrt. Der glückliche Jäger nämlich zog ein Stück von dem Felle der erlegten Gazelle über den untern Theil eines Gewehrkolbens, obgleich derselbe bereits mit einem Felle überzogen war. Auf mein Befragen sagte man nur: daß cs Sitte sei, ein Stück von dem Felle eines jeden erlegten Wildes als Trophäe auf den Kolben zu spauncu. Einer der Beduinen zeigte mir ein Gewehr, anf welchem neun Felle übereinander gezogen waren. Mit Sonnenuntergang stand der Thermometer 18° R. 30. Juni. Den 30. Juni früh 6 Uhr verließen wir unser Nachtlager und bestiegen nach Stunde einen steilen Thonhügel, auf dessen Rücken ein großer Wasserbehälter eingcgrabcn ist, welcher von dem Regen gefüllt war. Das Thal, welches hier nur noch 300 Schritt Breite hält, wird von diesem Thonhügcl fast ganz ein genommen. V» Stunde später stiegen wir in das Flußbett des Wädiy Montisch hiuab, welches wir bis 7 Uhr verfolgten nnd dann in nörd lichcr Richtung den Dschebel Roche hiuansticgcn. Der Wädiy Montisch verfolgt die Richtung West, 30° Nord und mündet, nachdem er sich mit dem Wädiy Mobärek vereinigt hat, einige Stunden unterhalb, bei dem Orte El Qära in den Wädiy Qirbc. Die brausende Fluth von gestern hatte keine weitere Spur hinterlassen, als einige Lachen in den Fclscnvcrticfungcn. Nachdem der sanfte Abhang des Dschebel Roche erstiegen war, schlängelte sich der Weg durch Thouhügel bis zum Entstehungspuuktc des Wädiy Mossaffaq wo wir um 9 Uhr anhicltcu. Außer diesem Wädiy, welcher nach Osten streicht, nehmen auf der entgegengesetzte» Seite zwei andere Wädiy ihren Anfang; nämlich der Wädiy Mobärek, der sich Süd, 10° West wendet, nnd A. v. Wrede's Reift in Hadhramaut. 6