Wädiy Omm Bähya. — Makalla. 53 . alle Vegetation, denn nur hier und da ragten einige „Tamarisken" (Tamarix orientalis, bei den Arabern Athl genannt), und „Dom palmen" (Helmans orinita) aus dem Flugsande hervor. Die „Dompalme" hat fächerartige Blätter und zeichnet sich vor den übrigen Palmenarten dadurch aus, daß sich ihr Stamm in mehrere Aeste theilt. Die braunen Früchte sitzen traubcnförmig zusammen und sind von der Größe und Gestalt einer großen Kartoffel. Das Fleisch dieser Frucht ist faserig und widerlich süß und der Kern von außerordentlicher Härte, weshalb man allerlei Sächelchen aus ihm verfertigt, Perlen zu Rosenkränzen, Knöpfe u. dergl. m. Eine Stunde nach unserm Anfbrnchc betraten wir das Bett des Wädiy Omm Bäyha °"), welches wir bis ans Meer verfolgten, in dessen unmittelbarer Nähe wir bis Makalla blieben. Ein und eine halbe Stunde Wegs brachte uns an den Wädiy Wo'ayka ^), welcher als klarer, reißender Bach ins Meer strömte. Jedoch hält dieser Wädiy nicht immer Wasser, sondern nur nach einem im Gebirge kurz vorher gefallenen Regen. Gleich hinter diesem Wädiy tritt ein Ausläufer des Dschebcl Aqay- berc bis auf 300 Schritt vom Meere vor; längs welchem wir nach V2 Stunde an die Mündung des Wädiy bä Qarrayn gelangten, welcher sich zwischen diesem Vorgebirge und Dschebcl el Oära nord westlich zieht. Dschcbel el Oära überragt die Stadt Makalla, welche sich, vom Wädiy aus gesehen, sehr hübsch ausnimmt und an die venctianischen Städte des Orients erinnert. Um 6 Uhr langte ich in Makalla an, wo ich in Folge des Empfehlungsschreibens des Schaych Mohammed el Bä Harr von dem Kaufmann 'Abd Allah Ahmed ibn bä Wähil gastfrei ausgenommen wurde. Die Schilderung, welche er mir von den Beduinen machte, war freilich nicht geeignet zur Reise ins Innere aufzumuntcrn. Mein Entschluß aber war gefaßt und ich bat ihn daher, mir für den fol genden Tag einen Dachayl (Gelcitsmann, Beschützer), nebst Ka- meel zur Reise nach dem Wädiy „Do'än" zu verschaffen. Da ich befürchtete, vielleicht in der Stadt als Europäer erkannt zu werden,