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44 Abfahrt von Aden. Die Taräd. druck der Meinung einer einzelnen Person oder jener wenigen Per sonen, sondern die allgemeine aller Bekenner des Islam, die ein Jeder derselben vom Größten bis zum Kleinsten in Gegenwart seiner Glaubensgenossen, je nach dem Grade seiner Bildung, in mehr oder- minder derben Ausdrücken ausspricht. 28. Juni. Am 22. verließen wir in aller Frühe die Bay „Cyra". — Mehrere Beduinen vom Stamm der Beny-Hassan waren meine Reisegefährten; sie und die Mannschaft des Schiffes, alle eifrige Mohammedaner, weshalb ich „Pseudo-Jslamitc" auch regelmäßig die vorgeschricbencn „füuf Gebete" täglich ver richtete, um bei meiner Ankunft in Makalla mit dem Rufe eines orthodoxen Muselmannes auftreten zu können. Der Wind war sehr ! schwach und die See ging hoch, weshalb unser kleines Fahrzeug sehr stark umhergeworfen wurde. Doch hatte ich das Glück, von der leidigen Seekrankheit verschont zu bleiben. Nicht so die Beduinen, welche alle daran litten und zum Erbarme» jämmerliche Gesichter schnitte». Während der vielen Seereisen, welche ich gemacht habe, kam es nie vor, daß die Seekrankheit den Tod herbeiführte; hier aber war es mit einem 18jährigen jungen Beduinen der Fall, bei welchem sich das Uebel bis zum Blutspeien steigerte, sodaß er noch am Abend unter heftigen Convulsionen starb. Die Taräd 4), auf welcher ich mich eingeschifft hatte, erinnerte mich sehr lebhaft an das Fahrzeug, womit weiland Abu Ssaryr °) j von Bombay nach Dschidda fuhr. Nur ein „Fatalist" kann es wagen, sich auf einen solchen Bretterkasten zu setzen und auf ihm durch die hochrolleuden Woge» des indischen Oceans zu fahren. Hätte ich seine Bauart im Hafen gekannt, keinen Augenblick würde ich ge fäumt haben, es wieder zu verlassen. Man denke sich meine Ueber raschung, und sic war keine der angenehmsten, als ich bemerkte, daß die Schiffsplanken, anstatt fest genagelt zu sein, nur mit Stricken aus Palmfasern an die Kniehölzer befestigt und die Fugen nur nachlässig mit getheertcm Werg kalfatert waren. Jetzt war es freilich zu spät, die Sache zu ändern, weshalb ich auf eine schützende Allmacht