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24 Einleitung. Es scheint mir indessen bei der noch so großen Unvollkommen heit unserer Kcnntniß des oceanischen Arabiens gewagt, uns auf ins Einzelne gehende Spcculationcn über die Lage der von den alten Autoren genannten Orte cinzulasscn, da spätere Entdeckungen dieselben doch ohne Zweifel umfloßen dürften, ähnlich wie jetzt bereits d'Anville's und Mannert's Vermuthungcn zum große« Theil in ihrer Nichtigkeit erkannt sind. Was die Städte betrifft, so kennen wir mit Bestimmt heit nur die Lage einiger wenigen, wie die der wichtigsten Handels stadt, Cane cmporium, welche mit Hicn Ghoräb identificirt wurde, diejenige von Saubatha oder Sabota, das wir mit Recht in Schibam wiedcrerkcnncn können, da cs nach Ibn Hayik noch nach Mohammcd's Zeit den Namen Sabut führte. *) Save dürfte ferner das von Wrede wiedcrcntdeckte Cahwa im Wädiy Rachiyc sein. Ganz deutlich sind endlich die Namen Makalla und Tsofär. **) Nicht mehr wissen wir über die Wohnorte der meisten von den alten Autoren im oceanischen Südarabicn genannten Bölkcr. Nur solche allgemeine Benennungen wie Chathramotitcr (Bewohner von Hadhramaut), Sabaci (d. h. Sabäer, Bewohner von Nord-Annen), Homeritac (d. h. Himyaritcn, Bewohner von Süd-Jemen), Gerraci (Bewohner der Landschaft Qära, vulgo Gara ausgesprochen) sind erkennbar. Was jedoch die Toani des Plinius und die Minaei des Strabon und des Ptolcmäos betrifft, so kann ich cs trotz der Be hauptung Fresnel's noch nicht für ausgemacht halten, daß wir in erster» eine Untcrabthcilung (die Dorcni des Ptolcmäos) dcr lctztcrn, der Minaei, und in diesen Minaci selbst die Bewohner des heutigen Wädiy Minna, den Wrede entdeckte, mit Sicherheit erkennen dürfen. *) S. Sprenger, „Das Leben und die Lehre des Mohammad", Berlin 1865, III. Bd., S. 444, Note. **) Die Identification der Orte in Jemen und 'Oman gehört nicht hierher. Auch die von Chorahbe im Wädip Döän, welches Fresnel früher für das Ca- ripeta des Plinius hielt, muß hier unberücksichtigt bleiben, da Fresnel selbst später Caripeta in Charibc in Jemen wiedererkannt hat (ckournul Xsiatiguv, 8ext.-0et. 1845, S. 222). Tsofär (nicht Tsafär) nach Sprenger (a. a. O. III, 438).