Herren, denn ohne ihren Beistand wäre ich den wilden Beduinen- ' Horden Preis gegeben nnd von ihnen gesteinigt worden. Nachdem sic mich noch einmal dem Beduinen empfohlen hatten, gingen sic zurück Uud wir vcrfolgtcu unsern Weg, welcher auf den Wädiy El Ayssär zuführtc. Ich muß hier bemerken, daß ich höchst wahrscheinlich nnangc fochten bis Oabr Hud hätte reisen können, wenn ich cs vcrmicdcn hätte, bei der Ssyära von Oahdun zu crscheiucu. In einem Lande, wo man den Fremden von Haus aus mit Mißtrauen betrachtet, ist cs nie rathsam, einen Ort in der Zeit zu besuchen, wo daselbst große Feste begangen werden; denn wenn anch die Anwesenheit eines Fremden Verdacht errcgt, so bleibt er doch bei den verschiedenen Individuen vereinzelt und das Ansehen seines Wirths ist gewöhnlich hinreichend, den Übeln Folgen zu begegnen. Ganz anders gestaltet sich die Sache bei großen Festen, wo Tausende versammelt sind. Hier braucht nnr Einer seinen Verdacht lant werden zu lassen, nnd sogleich hat er sich auch der ganzcu Versammlung mitgetheilt. Was bei dem Einzelnen nur Vermuthuug war, das wird bei der Menge zur Gewißheit, und der Fremde wird als ein der ganzen Gesellschaft gefährlicher Ver brecher angesehen. Die Stimme der Vernunft verhallt spurlos in dem Geschrei des wilden Haufens. Der Einfluß der Einzelne«, welche sich des Fremden annchmcu wollen, wird in diesem Momente der Anfrcgnng nicht beachtet, nnd er fällt, ein Opfer der Volkswuth. Wie. mau aus der Beschreibung meiner Reise nach dem Wädiy El Hadschar ersehen haben wird, war ich bei einer ähnlichen Veran lassung nahe daran, „ermordet zu werden", und ich rathc daher den jenigen, welche in diesen Ländern zu reisen beabsichtigen, alle Volks- vcrsammlnngen so viel als möglich zu vermeiden; denn nicht Jeder würde vom Glücke so begünstigt werden, als ich cs wurde. Wir erreichten bald darauf die Mündung des etwa 1 Stunde breiten Wädiy El Ayssär, den wir aufwärts bis an ein zur linke» Seite des Wcgcö liegendes Gehöfte verfolgten, wo wir cinkchrtcn 17*