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258 Der Sultan confiscirt den Chronometer. den Beutel mit den Worten in seinen Gürtel: „Gott ist groß! wird Dir schon weiter helfen!" Den Korb mit den Medikamenten ließ er unbeachtet, als ich ihm sagte, was er enthielt. Man nahm mir mm die Fesseln ab nnd übergab mich einem Beduinen des Stammes El Hammnm cd Dyn, einer Abteilung des Stammes Bcny Ssaybän, mit dem Auftrage, mich geraden Weges nach Makalla zu bringe», und darauf zu achten, daß ich während der Reise das Land nicht „aufschricbe". Schon glaubte ich Alles berichtigt, als der Sultau mich fragte: „Wo ich die Dose hätte, in der sich Etwas bewege?" Ich that, als wenn ich ihn nicht verstände, und erklärte, keine solche Dose zn besitzen. Damit ließ er sich aber nicht abspeisen, sondern öfsnctc mein Oberhemde und zog mir den Chronometer aus der Tasche, welche» ich sogleich öffne» mußte. Der Ehronometcr ging nun vou Hand zu Haud, und ein Jeder stöberte mit dem Finger darin herum. Endlich erklärte der Sultan ihn als sein Eigcnthnm, da er mir dazu diene, „das Land aufzuschrcibcn". Ungefähr eine Stunde später trat ich, ohne einen Pfennig Geldes zu besitzen, meine Rückreise nach Makalla an. Man kann sich denken, mit welchen Gefühlen ich den Wädiy Hadscharyn hinabsah, in welchem die merkwürdigen Gräber von Ghaybun lagen. Bei einem Ssabyl ungefähr Stunde von Ssayf, bis wohin mich die Schaych Habyb, "Abd el Qädir nnd Alm Bckr begleitet hatten, machten wir Halt, nnd hier versuchte ich noch ciumal, den Beduinen zu bewegen, mich zuerst nach Mcschhcd "Alyy und dann nach Makalla zu bringe». Allem er blieb »»beweglich, obgleich die Schaychs mich unterstützte» uud ihm sogar einen Thaler boten. Er sagte: „daß er sein Wort gegeben habe und cs halten müsse". — Da Alles vergeblich war, meinen Beduinen anders zu stimmen, so nahm ich Abschied von meinen Frcuudcn und wahrlich mit schwerem