Aberglaube. Schätze bringende Geister. Gefährliche Probe. 247 lande bringen müßten?" und andern Unsinn mehr. Ob ich gleich von ihnen Nichts zu fürchten hatte, da ich unter ihrem Schutze stand, so war cs mir doch nicht gleichgültig, daß solche Gerüchte in Umlauf kamen. Aber was war zu thun? Ausreden konnte ich ihnen solche Ideen nicht, ich hielt cs also fürs Beste, sic ins Lächerliche zu spielen, welches mir anch insoweit gelang, daß Mehrere anfingen, die starken Geister zu spielen und den Gcisterspuk ebenfalls belachten. Unterwcges wurde fast von nichts als von mir gesprochen und Einer behauptete, ich müsse gegen Hieb und Stich fest sein. Diese Idee fand allge meinen Anklang und wäre mir fast theuer zu stehen gekommen; denn als wir nach einem Marsche von li Stunden lagerten, schlich sich Einer hinter mich, um zu Prokuren, ob ich kugelfest sei. Zum Glück bemerkte ich, daß Aller Augen aus ihn geheftet waren und daß ein vor mir sitzender Beduine auf die Seite, rückte, um von der vielleicht durchschlagenden Kugel nicht getroffen zu werden. Dies veranlaßte mich, hinter mich zu sehen, wo ich denn die Ursache ihrer Aufmerk samkeit entdeckte und aufsprang. Ich erklärte ihnen, daß ich keines wegs kugelfest sei und machte meinem Beschützer Vorwürfe, daß er nichts getha» habe, um seinen Gefährten an seinem Vorhaben zu ver hindern. Sie lachten dann Alle laut auf und riefen: „Er hat Furcht! Er ist nicht kugelfest!" — Gegen 1 Uhr reisten wir weiter und legten noch 5 Stunden bis zu einer Cisterne zurück, neben der wir uns für die Nacht lagerten. Am Morgen stand der Thermometer bei Windstille und heiterm Himmel 18°, um Mittag 26°, am Abend bei Nordwestwind 20°. 18. August. Am Morgen des 18. August brachen wir gegen 6 Uhr auf und lagerten uns nach einein Marsche von 2^ Stunden neben einer Cisterne, welche am Rande des Wädiy eingehauen ist, der bei Hallet bä Halyb in den Wädiy "Amd mündet. Gegen 2 Uhr zogen wir weiter und kamen in 3^ Stunden in 'Amd an, wo ich vom Schaych "Abd er Rahman aufs Herzlichste empfangen wurde. Nachdem ich ihm meine Erlebnisse mitgctheilt hatte, sagte er mir, daß bei den Beduinen Vater- und Brudermord keine Seltenhellen