196 Beginn der Stämmeberathung. wechselte von 3M bis MO Schritt, und selbst mit letzterer verfehlten sie selten ihr Ziel. — Was ihre Geschicklichkeit im Steinewerfen be trifft, so habe ich ihrer schon früher erwähnt, wo sic eine Probe ans meine Kosten ablcgten. Gegen Abend hatte eine Anzahl Beduinen die Höhen bestiegen, um den Mond vor seinem Berschwinden sehen zu können. Sowie die Dunkelheit hercinbrach, waren Aller Augen mit gespannter Aufmerk samkeit nach dem Gebirge gerichtet, von dem das Signal gegeben werden sollte. Es dauerte auch nicht lange, so verkündete lantes Jauchzen und Gewehrschüsse, daß mit dem Erscheinen unseres Tra banten die glückliche Stunde gekommen sei, in welcher die Bc- rathungcn vorgcnommcn werden konnten. Ein donnerndes Allah häsits el Oabayl (Gott segne die Stämme!) ertönte aus dem Vager der zur Berathuug versammelten Stämme, und ein lautes „Amen!", welches Tausende der neutralen Beduinen in die Vüfte sandten, wurde vom Echo von Berg zu Berg getragen nnd verhallte in den Klüften des nahen Hochlandes. Eine Fätiha wnrdc dann vom ältesten Schahch laut gebetet und von den klebrigen leise nachgcsummt, wonach dann die Tarr erscholl, welche die betreffenden Individuen zur Berathung rief. Auch die neutralen Beduinen strömten herbei, blieben aber in bescheidener Entfernung vom Sammelplätze stehen. Die beiden Schaychs ließen sich nieder und ihre Beduinen setzten sich im Kreise um sic herum. Eine Zeit lang herrschte tiefe Stille und Alle schienen in Nachdenken versunken zu sein. Daun erhob sich einer der Schaychs und hielt cinc lange Anrede, welche mit gespannter Aufmerksamkeit gehört wurde. Die Entfermmg hinderte mich, die Worte zu verstehen, und Alles, was ich bemerken konnte, war, daß er seine Rede mit sehr lebhaften Gcsticulationcn begleitete. Dann und wann entstand cinc Bcwegung unter den Zuhörern und ein dumpfes Gemurmel ließ sich vernehme». Nachdem der zweite Schahch und einige der Acltestcn das Wort geführt hatten, erhoben sich auch zu wiederholten Malen Stimmen aus der Reihe der Beduine«, worauf dann abermals der zweite Schahch das Wort nahm uud eine, nach