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brechen und uns dann cinholcn. Uni V4 vor 2 Uhr verließen wir Ec l^odayrc und verfolgte» thalabwürts die Richtung Ost, lO' Süd. Dem augcbauten Boden, der sich V4 Stunde voin Orte erstreckt, folgte eine dichte Waldung von Platanen, Shtomorcu, Area, Mi mosen und Rebek, unter der ein Pslanzenteppich den fetten, mergclig- thonigcn Boden bedeckt. Um 20 Minuten nach 3 Uhr lag uns rechts am nahen Gebirge Hie» Bä Ssolayman ein kleines Dörfchen mit einem Wachtthnrm. Gleich darauf durchwateten wir den Fluß, der hier etwa 30 Fuß Breite und 2 Fuß Tiefe hält. Mit tropischer Fülle breiten hier Platanen und Area ihre dichtbelaubten Kronen und verschlingen sich über dem Fluß zu einem undurchdringlichen Laubdach, in dessen Schatten Tausende von kleinen, silberglänzenden Fischchen in der klaren Fluth des spicgclhcllen Wassers ihr munteres Wesen treiben. Nur wer je durch trostlos nackte Sandwüstcn oder über kahle Gebirgs rücken unter den senkrecht hcrabschießcudcu Strahlen der tropischen Sonne gewandert ist, kann begreifen, mit welcher Freude, ja mit welchem Entzücken ich diesen Fluß und diese Begctatiousfüllc und die grüne Decke betrachtete, welche sich über den Fluß wölbt. Schaych Ssalym sah mich ganz erstaunt an, als ich ihm den Vorschlag machte, an dieser Stelle zu übernachten, und wahrscheinlich mochte er glauben, daß mir cs im Gehirn nicht ganz richtig sei; denn er antwortete keine Silbe, schüttelte mehrcrcmale den Kopf und trieb das Kamee! zum rascher« Gehen an, wobei er folgende Strophen sang, deren Inhalt seine Gedanken über den kranken Zu stand meines Kopfes aussprach. Er sang nämlich: „Geh' rasch, mein Kamcel! Geh' rasch! Nicht jeder Kopf ist heute gesund! Nicht jeder! Die Sonne hat heiß geschienen in unsern Bergen und der Sand hat die Angen geblendet, der heiße Sand! Nicht jeder Kopf ist heute gesund, mein Kamcel! Geh' rasch! Geh' rasch!" Ich lachte laut auf und fragte: ob es denn nicht vorzuzichen sei, an einem so schöne» Orte zu schlafe», »»statt sich i» einer