136 Ankunft in Hicn ben Dighal. Rechten erblickte ich größere Saatfelder, die sich unter dem Palmen Haine verlieren. Im Hintergründe dieser reizenden Landschaft erhebt sich in pittoresken Formen ein hohes Gebirge, dessen Gipfel in die Region der Wolken ragen. — Eine Stunde währte cs, bis wir an der Mündung des Wädiy Hafrä ankamen und dann den Patmen - wald des Wädih El Hadschar betraten. Rechts an der Mündung des Wädiy ^afrä liegt auf einem hohen, steilen Felsen das Schloß El Qäyimc mit dem Dorfe gleichen Namens. Uebcrall sah ich unter Dattelpalmen gut bebaute Felder, welche mit Bewässerungskanälen durchfurcht sind. Wir zogen jetzt thalabwürtS und kamen nach Vr Stunde vor der Mündung des Wädiy Qin nync^) vorbei. Rechts liegt hier ein Gehöfte und links auf einer Anhöhe ein Wachtthurm. V- Stunde wanderten wir längs den an muthigen Ufern des Flusses dahin und langtcn dann in dem Haupt orte des Wädiy Hicn ben Dighäl an, wo ich im Hause des Schaych Mohammed ibn "Abd Allah Bä Räss eine gastliche Auf uahme fand. Mein Wirth ließ sogleich Datteln und Kaffee auftragen, welche ich in seiner und zweier Schcryfc Gegenwart zu mir »ahm. Während des Gespräches fragte er mich nach seinem Bruder, der als Kaufmann in Kairo ctablirt ist, und schien ebenso erstaunt, als uu angenehm berührt zu sein, als ich ihm cntgcguctc, daß ich seinen Bruder nicht kenne. Auf meine Bemerkung, daß cs cin Leichtes sei, in einer Stadt von 250,000 Einwohnern einen Menschen zu über sehen, crwicdcrtc er dagegen: daß der Hadhramaut noch weit größer sei als Kairo, und daß dennoch alle Glieder seiner Familie von Jeder mann im ganzen Lande gekannt seien. Gegen dieses Argument war nun freilich Nichts cinzuwcnden und ich versprach ihm daher, bei meiner Zurückkunft nach Kairo diesen Fehler wieder gut zu machen und seinen Bruder zu besuchen. — Nach beendigter Mahlzeit wies man mir ein Zimmer an und ließ mich allein, um vou meiner Reise aus zuruhen.