Einleitung. Wir Deutschen haben an Entdcckungsreiseudcn keinen Mangel. Keine Nation, die englische allein vielleicht ausgenommen, kann sich in dieser Beziehung mit nns vergleichen. Aber wir wissen gar nicht, wie reich wir sind. Noch mancher Name, der berühmt zu sein ver dient, schlummert im Verborgenen, den Fachmännern allein und selbst diesen nur oberflächlich bekannt. Der Grnnd hiervon scheint mir nicht schwer zu entdecken. Die meisten deutschen Forscher, wie die deutschen Gelehrten, verschmähen die Rcclamc. Wenn diese in Frankreich und England in so üppiger Blüthc steht und jedem Zweige der Publicistik, selbst der wissenschaftlichen dient, so beschränk sich ihr Gebiet bei uns mehr auf die sogenannte „ oberflächliche Literatur", ciu Umstand, der ohne Zweifel seine gute Seite hat, denn das wahrhaft Gediegene wird so gezwungen, sich im Kampfe zu bewähren und als solches zu offeubarcu, indem es auch ohne Rcclamc zur Ocffentlichkeit durchdringt. Aber cs macht mitunter seinen Weg nur sehr langsam. Eine schlimme Folge der Bescheidenheit unserer tüchtigen Männer ist ohne Zweifel die, daß die Buchhändler dadurch stutzig gemacht werden, daß sic au dem Erfolg eiucs Werkes zweifeln, von dessen Verfasser so wenig verlautet uud daß deshalb die Werke dieser Männer sehr oft keinen Verleger finden. So ging es auch dem trefflichen Maune, den wir den unbekannten Reisenden nennen können. Dieser Mann, dessen Namen wohl viele Leser jetzt zum erstenmal hören A. v. Wrede'S Reise in Hadhramaut. 1 1