Geologische Bildung der Hochebene. 121 Von hier aus hört das (Gebiet der Stämme Chämiyc und Maräschide auf und das des Stammes Bä Mardagha beginnt. Zwciundzwanzig Minuten setzten wir unsern Weg fort und ge langten in drei Stunden und zwanzig Minuten an den Fuß einer hohen Hügelkette, über welche unser Weg führte. Auf dieser Strecke trafen wir von Zeit zu Zeit mehrere Wasser behälter und Cistcrncn, sowie auch einige der kleinen Schutz- oder Zufluchtshäuschcn an. Bon Wädiy Dschilwc an erhebt sich das Terrain allmählich. Plänarkalk und mergliger Thon überlagert auf der ersten Hälfte des Weges den Grünsandstcin und verschwindet dann bis zur Hügelkette unter Numulithcnkalk. Der Geste in Hügel ist eine sehr weiße Kreide von Adern eines schwarzen Feuersteins durchsetzt, der zwischen 2 Zoll dicken Schichten eines schön grasgrün gefärbten, durchsichtigen Gypsspathcs innclicgt. — Die übrigen Hügel der Hochebene zeigen dieselben Gesteine und haben ;n obcrst noch eine starke Lage mergligen Thon. Den Gypsspath fand ich mir hier von grüner Farbe; in den Hügeln der andern Gegenden ist er weiß und durchsichtig. Wie cs scheint, war früher das ganze Plateau mit dieser Krcidcforma- tion bedeckt, welche nach und nach mit dem Regcnwasser ab- geschwcmmt wurde. Am südlichen Abhänge dieser Hügelkette lünft ein nur wenig cin- gcschnittcncr Wädiy hin, welcher den Namen El Ebnä führt und in welchem die Dörfer El Ebnä und Ec Hirrayn liegen. El Ebnä, das Ziel unserer Tagereise, erreichten wir nach 6 Uhr und fanden in einem kleinen Hause Obdach, welches eigens zur Aufnahme von Reisenden bestimmt ist. Wir kauften einige Schaafc nnd Brennholz, wozu, mit Ausnahme der escortircndcn Beduinen, ein Jeder bcistencrtc. El Ebnä ist der höchstgclegenc Ort des Plateaus und das Klima daher sehr kalt. Wie man mir erzählte, frieren dort nicht nur im Winter, sondern schon im Herbst die Eislernen zu, welches ich durch aus nicht bezweifele, da mein Thermometer am Abend nur wenige Grade über dem Gefrierpunkte stand. Unser aller Spaßmacher nannte