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Dao Zimmer, in welchem wir uns befanden, schien das Prunk gemach zu sei»; denn ob cs gleich mit dem oben beschriebenen, schwarzen Wollcnzeuge bedeckt war, so hingen doch gegen 30 lange Gewehre und eine Anzahl Säbel, Ganzen, Dschcmbiye (Dolche), Schilde nnd Patrontaschcn an den Wänden umher. Der Sultan, welcher mich keinen Augenblick unbeachtet ließ, be merkte, daß meine Blicke an den Waffen hingen, und rief daher seine Sclavcn, d*c ein Stück nach dem andern hcrbcibringcn mußte. Die Gewehre waren sämmtlich mit persischen Läufen versehen, die übrigen Waffen hatten aber nicht viel mehr Werth, als den des daran ver schwendeten Silbers. Während ich mit der Besichtigung der Waffen beschäftigt war, kamen die beiden Beduine»-Schaychs Ba Qorra und Bä Sohra, welche ebenfalls cingeladcn waren. Die Unterhaltung drehte sich mm um Waffen und Krieg, wobei Mohammed "Alyy's, des türkischen Sultans, Fadhl 'Alyp und der Engländer in reichlichem Maße Erwähnung geschah. Sic crstauntcn nicht wcnig über Alles, was ich ihnen von der Macht und dem Reich thumc Mohammed "Alyy's, den sic (ncbcnbci gesagt) mcht anders nannten, als „den Sultan von Aegypten", und was ich ihnen von der Macht der Engländer und andern europäischen Mächte erzählte. Auch hier fand ich die Meinung cingcwnrzclt, daß der Sultan der Beny Ottoman König der Könige und seine Macht unwiderstch lich sei. -- Als ich die wahre Sachlage berichtet hatte, stellte dcr Sultan die Frage, „warum dem, die Macht des türkischen Kaisers heruntergekommen sei?" Diese Gelegenheit, mich als eifrigen Moslim zu zeigen, ließ ich nicht unbenutzt vorübcrgchcn und antwortete daher: „Wie willst Du, daß Gott und der Prophet, den Gott für immer verherrlichen möge, ihm Kraft verleihe, wenn er nicht die Gesetze hält, wie cs cincs Muselmannes Pflicht ist? Das Oberhaupt des Islams schwelgt, wie ein Ungläubiger, im Weine und verdirbt so, durch sein böses Beispiel, die alte Zucht und Sitte seiner Untcrthancn! Kann cs nach dicscm anders sein, als daß Gott ihn in die Hände seiner