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88 Cisternen in der Wüste. der dachstuhlförmigen Hügel hin, welcher den Namen Oarr cth Thamulc führt. In diesem Wädiy liegt in einer Entfernung von einer Tagereise das Dorf El Bathä "), welches von Beduinen des Stammes Ssan mahyn bewohnt wird. Wädiy El 'Äs mündet in den Wädiy Mädschid, nimmt dann den Namen El Ayssär an, und mündet bei der Stadt El 'Arssäme in den Wädiy Donn. Kurz nach 4 Uhr kamen wir an dem Wädiy Sscdun vorüber, welcher in den Wädiy El 'Äs mündet und an dessen Rande sieben Cisternen cingehaucn sind, unter dem Namen Maqubct el Ehomra (die Cisternen von Ehomra) bekannt. Die runden Ocffnungcn der Cisternen, von den Einwohnern „Maquba", d. i. „Ort, dahin man das Wasser schüttet" genannt, halten im Allgemeinen drei Fuß Durchmesser und sind brunnenartig durch die Schichten des Grünsandstcins gebrochen. In dem untenliegenden Jura-Dolomit-Kalk ist dann ein zimmcrartigcr Raum ausgchauen, der je nach den Umständen größer oder kleiner ist, gewöhnlich aber auf 6 Fuß im Quadrat 4 Fuß Tiefe mißt. Die hcrausgebrochcncn Steine sind zu beiden Seiten der Ocffnung zu einer Mauer aufgeschichtet, die sich »ach Außen abdacht. Um das Rcgcmvasscr hincinzulcitcn, hat man von der Ocffnung aus zwei Reihen dicht aneinander gelegter, mit Thon verbundener Steine gezogen, welche mehr oder minder (gewöhnlich unter einem Winkel von 45°) divergircn. Gewöhnlich steht in jeder Eistcrne ein mit.kurzen Acstcn versehener Baum, um das Hcraufhcbcn des Wassers zu erleichtern. Auf allen Wege» über diese Ebene findet man eine Anzahl solcher Wasserbehälter. Sic sind cinc wahre Wohlthat, denn ohne sic wärc cs nicht möglich, dicsc große, wasserlose Wüste zu durchziehen. Diese gemeinnützigen Anlagen verdankt der Reisende der Wohl- thätigkcit einiger Reichen, welche bei ihrem Abstcrben cinc gewisse Summe, sowohl zur Anlage neuer, als auch zum Unterhalt der schon vorhandenen Cistcrncn aussetztcn.