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72 Die Spukerei. seinen Kindern, weil ninn wnßle, daß die Frau Stratford nicht liebte und nach Philadelphia zurück zu kehren wünschte. .Sie war eine christ liche Frau der Episkopalkirche und sehr betrübt über die Beschuldigung, welche sie feierlichst zurück wies, wie denn die ganze Heimsuchung zu täglichem Gebet iu der Familie führte. Alle Kenner der Thatsachen waren überzeugt, daß die Kinder hiebei nicht mit Bewußtsein und Willen betheiligt seien: sie waren eben Medien. Eines Tages hörte der Vater eines der Kinder schreien und man fand dasselbe zum größten Schrecken hoch oben in einem Apfelbaum mit einem Seil fest gebunden, in einer Stellung, in welcher der Knabe un möglich weder selbst, noch überhaupt durch menschliche Kräfte gebracht sein konnte; es war derselbe Knabe, in dessen Nähe die Klopflaute am meisten ertönten. Als der Vater PH. von dem Verfahren hörte, durch das Alphabet mit den Unsichtbaren zn verkehren, wollte er anfänglich nichts damit zu thun haben, aber in die Länge wurde er doch ungeduldig und entschloß sich zu einem Versuche, so daß, wie üblich, drei Schläge eine Bejahung der gestellten Frage bedeuten sollten. Die erste Frage war: Wer seid Ihr? Es kamen verschiedene Antworten und Namen, alle von Verstorbenen, am meisten von einem Bruder des Herrn Phelps. Dann that man Fragen in Bezug auf den Gegenstand und was man eigentlich mit ihm solle? Die Antworten lauteten wesentlich: Er selbst sei in der Hölle, Mistreß PH. sei bezüglich der Nutznießung ihres Leibgedingcs durch eine Person Namens d'S. betrogen worden. Da der Vater den Namen, welcher französisch war, nicht kannte, fragte er seine Frau, ob sie ihn kenne? Sie antwortete Nein! verlangte aber, daß der Name buchstabirt werde. PH. that es und sie rief nun: O! Ihr habt falsch ausgesprochen, es war d'S. — indem sie ihn richtig sprach und sie erinnerte sich, daß einer dieses Namens Oberschreiber in einem bei der Feststellung des Wittthumes einigermaßen betheiligten Handluiigshause war. Der Vater reiste nach Philadelphia und fand dort den Verdacht des Betruges zwar be gründet, aber doch nicht hinreichend, nm die Sache gerichtlich anhängig zu machen. Einmal saß Mr. PH. allein in einem kleinen Vorzimmer an einem Pult, wo er seine Rechnungen zu machen Pflegte, als ein unaufhörliches Klopsen begann, so daß er endlich fragte: Was wollt Ihr denn? und durch das Alphabet die Antwort erhielt: Bringt eure Hand unter den Tisch. Er that dieses und sie wurde von einer warmen und weichen Menschenhand ergriffen. Prof. Phelps begab sich auf des Vaters Verlangen nach Stratford, sehr eingenommen durch das, was das Gerücht vou dem wahrscheinlichen Bethciligtsein der Stief mutter und ihrer Kinder sagte, wurde aber bald überzeugt vou deren völliger Unschuld au den Vorgängen. Er war begleitet von einem Batersbrudcr, dem vr. Phelps, einem nichts weniger als leichtgläubigen