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50 Zauberei, Hexenwesen rc. zu sehen wünschte, führte ihn Z. in so unglaublich kurzer Zeit nach Venedig und zurück, daß man in Rom seine Abwesenheit nicht bemerkte. 1520 wollte T. von Spanien wieder nach Rom gehen, was auf einem Stock in einer Feuerwolke geschah, wo ihn der Cardinal von Volterra und der Großprior des Ordens von St. Jean baten, ihnen seinen Spiritus kuwiliuris Z. zu überlassen, worauf dieser aber nicht einging. 1525 wurde T. Leibarzt der Infantin Donna Eleonora von Portugal, Gemahlin Franz I. von Frankreich und im gleichen Jahre sagte ihm Zequiel, Nom würde von den Truppen des Kaisers genommen werden und T. wurde auf seine Bitte durch Z. von Valladolid nach Rom gebracht. Nicht weit von V. auf einem Spaziergange gab ihm nämlich Z. einen knotigen Stock in die Hand und gebot ihm, die Augen zu schließen und als er sie voreilig wieder öffnete, sah er sich in einer schwarzen Wolke ganz dicht über dem Meer; Z., der seinen Schrecken sah, rief ihm zu: Ermanne dich, dummes Thier! T. schloß aufs neue die Augen und als er sie auf Befehl Z.'s wieder öffnete, waren sie in Rom und hörten die Glocke von St. Angelo Mitternacht schlagen, sie hatten von Valladolid nach Rom eine Stunde gebraucht. An dem folgenden schrecklichen Tage sah T. unter Anderen den Connetable von Frankreich, Charles von Bourbon, sterben. In 10/g Stunde waren sie wieder in Valladolid, wo ihm Z. beim Abschied sagte: „Bon jetzt an mußt du Alles glauben, was ich zu dir spreche". T. machte Alles bekannt, was er erlebt, er war jetzt Leibarzt des Admirals von Castilien und galt als großer Magier. Dieses führte zu seiner Anklage und Verhaftung in Cuenca durch die Inquisition anfangs 1528. Am 0. März 1531 mußte er ein öffentliches Auto da Fe bestehen und seine Sache machte das aller größte Aufsehen. Sein Denunziant war Diego Zugniga gewesen, früher T.'s Freund und Vertranter, zuletzt fanatisch nnd abergläubig, der ein umfassendes Geständniß alles Gesehenen und Erlebten ablegte. Auf der Folter sagte T., Zequiel, den er immer für einen guten Engel gehalten, müsse ein böser sein. Z. habe ihn allerdings mehr mal gewarnt, nach Cuenca zu gehen, wo ihn Unglück erwarte, er habe aber Dieses nicht beachtet. Die Dominicaner in Cuenca, T. Augustin Barragon und Diego Manrique wollten T. bekehren, aber dieser sagte, er habe nie einen Pakt geschlossen, nie etwas Unrechtes, wie Zauber u. dgl. geübt, wolle aber Z. nie mehr rnfen, was er nach dem Auto da Fe beschwören und aller Ketzerei absagen mußte. Endlich nach vierjährigem Gefängniß machte der Generalinquisitor seiner Pein ein Ende auf Ver wendung des Admirals von Castilien, Don Frederico Enriquez, T.'s Freund, dessen Arzt er wieder wurde. — Die Versetzung Toralba's konnte so geschehen, daß er wirklich geistig, unsichtbar an fernen Orte gegen wärtig war, oder daß ihm durch Zequiel nur der Blick dahin eröffnet wurde. Die Geschichte liest sich wie eiu Märchen, doch liegt ihr Wahres zu Grunde.