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44 Zauberei, Hexcnwesen rc. bryouen die Dämonen herbei zu rufen und den Sieg zu erringen. Die Zauberer wählten zu ihren Operationen gerne die Nächte von Allerheiligen und Allerseelen. (Dieses Doppelfest reicht bis 610 unter Bonifacins IV. hinauf.) Nach Ives de Castro (Ende des 12. Jahrh.) war das beste Mittel gegen die Magie „die Herrschaft über sich selbst". Schon im Altcrthum, in Frankreich noch um 1570, gebrauchte man magische Spiegel zur Erforschung der Zukunft. Der 1574 verbrannte Dole von Seulcs sagte, es sei viel leichter, Jemand eine Krankheit anzuzaubern als ihn davon zu befreien, die durch magische Kunst Geheilten sollen oft bald wieder in die nämliche Krank heit znrückgcfallen sein. Zauberische Diuge, Speisen n. dergl. wirken nur auf die bestimmte Person. Die Nekromanten behaupteten, sie könnten leichter solche rufen, die durch zufälligen Tod umgekommen sind. Der Magier Sicidites unter Manuel Comnenus, heißt cs, war so geschickt, daß er Alles, was er wollte, an sich ziehen konnte, er vermochte auch, stark zu fasciuireu (12. Jahrh.). Edrisi, gegen 1153, galt für einen Magier, eben so Roger Bacon. Biele sogen. Zauberer waren aber ihrer Zeit voraus geeilte Keuuer der Naturvorgänge. Im gleichen Jahrhundert machte ein Betrüger, nach Anderen ein Zauberer, Dovid in Asien großes Aufsehen. Er kam von Rom nach Asien, offerirte einem Herrscher seine Dienste, wurde eingesperrt nusichtbar, verschwand ans dem Gefängniß, überschritt später, von Wunder zu Wunder fortgehend, in Gegenwart des Königs trockenen Fnßcs den Flnß Golzan, indem er dessen Wasser anfhielt. Die Juden wollten ihn zum Messias haben, er wurde von seinem Schwieger Vater ermordet. Nach Froissard Odronigue cke Brunes ete. I. 392 konnte 1384 ein Zauberer eine Armee in der Luft erscheinen lassen. Der Herzog (?) fragte ihn, ob er, das Zeichen des Kreuzes machend, in der Luft bleiben könne? Der Fascinateur verwirrte sich und mau schickte nach dem Henker. — Die allgemeine Tanzwuth, eine große Plage für die Bevölkerungen, von 1374 an in Belgien, Lothringen, Luxemburg, Vimburg rc. erklärten Manche für eine epidemische Nerven krankheit, eine Anzahl Richter, Advokaten, Zengen, Priester für dämonisch. So wie Einer anfiug, folgten Tausende nach und wurden dabei ekstatisch. Das dauerte oft Tag und Nacht fort. Es wurden auch die Thiere ergriffen, so daß sie tanzten, bis sie todt niederfielen und man bei den Wallfahrten zur Abwendung der Krankheit auch Thiere mitnahm. (Im 19. Jahrh. kam in einem Kloster zu Marseille noch ein Fall von Tanzwuth vor und zu Charavine Dep. de l'Jsöre machten 42 Mädchen convulsivische Bewegungen und krähten wie Hähne.) Guichard, Bischof von Troyes, wurde angeklagt, der Sohn eines Jncubus zu sein und von 1308—18 gefangen gehalten, worauf er für unschuldig erkannt wurde. In seinem Prozesse hatte er eingestanden, daß das Haus seines Vaters durch Jncuben beunruhigt würde. G. war