Volltext Seite (XML)
Zauberei, Hexemvesen u. 29 wendig Besessenheit voraussetzt, wie des Mousseaux glaubt, der solche auch bei der Hauffe, der Weinspergerin, dem Vampyrismus annimmt. S. 124 behauptet des M. sogar, daß bei Güldenstubbe Dämonen schrieben, die beschriebenen Blätter kamen von selbst zu ihm, öfter durch mehrere Zimmer hindurch. — Vianney, der gefeierte Pfarrer von Ars, dessen Leben Alfred Monin befchrieb, wurde 35 Jahre lang von Dämonen gequält, bis 6 Monate vor seinem Tode 1859, wo er über 70 Jahre alt, ruhig starb. Sehr inconsequent wollte Ennemoser (der Magnetismus rc. .1841, S. 396), welcher alle Visionen der Engel und Heiligen für Phantasiebilder hielt, doch wieder gute und böse Geister, so wie deren Wirkung nicht leugnen. Weil aber der gute E. keine Idee von einem dämonischen Einfluß bei Maria v. Mörl hatte, so findet er Alles ganz natürlich, auch jene Massen von Nadeln und Nägeln auf ihrem Bette, das sie nicht verlassen konnte, und die eben weggeräumt wieder in Menge erschienen und zu deren Annahme sie durch die uur ihr sichtbaren „abscheulichen Männer" gezwungen wurde, l. o. S. 265. Jetzt würde E. Vieles anders beurtheilen. Nach Grimm stammt das Wort Zauber, althochdeutsch rouxar, wahrscheinlich von xourvau, gothisch tauzan, thun, wirken. Zauberei kann geübt werden des Vortheiles oder Genusses wegen oder aus Ruhmsucht, aus Rache, um einem Anderen zu schaden, eventuell ihn zu verderben, wo sie dann maloüeinm heißt. Raseinatio bedeutet ursprünglich Zufügung eines Uebels durch Anblicken. Schindler er klärt den Zauber als magisches Fernwirken, Tylor I. o. 162 meint, der wilde Zauberer wisse eben nicht, daß mit dem Abschneidcn des Haares und der Nägel des Feindes oder mittelst Resten seiner Speisen der objective Zusammenhang aufgehoben sei, weil dieser noch in seinem eigenen Geiste subjectiv vorhanden ist und glaube so mit jenen Gegenständen den Feind verderben zu können. Nach Story, Roda äs Roma, Ronäon 1863, II. 342 vertraut mancher Mann nicht gern eine Locke seines Haares einem Andern, damit er nicht behext oder verliebt gemacht werden könne. Zum Zweck des Verderbens rufen die Zauberer aller Völker wohl auch die bösen Geister an. Zm Süden der Union glaubt man noch an Zauberei durch die Neger, welche Zaubermittel unter die Thürschwellen, die Kleider, Kopfkissen bringen. In Neuorleans soll ein Jndianerweib für oft hohe Summen vom Volke um Bannung des Zaubers angegangen werden; 8Mitual Leislltist, Roston 1878, VII. 31. Die Zauberer der Rothhänte,