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III. Erklärung speziell der spiritistischen Phänomene. 295 Die Alten und manche Neuere (Mirville, Regazzoni) glaubten außer den Dämonen an ein allgemeines Fluidum, eiue „die Welt beseelende Kraft", die Schule von Alexandrien; die Dämonen bei den Orakeln sind Intelligenzen, die sich des Fluidums bedienen. Plutarch, selbst Orakelpriestcr, entwickelte bereits die ganze Lehre von den Dämonen und ihren fluidischen Offenbarungen. Aber auch Platon, die Theurgen, Apulejus, Cornelius Agrippa nahmen die Dämonen an. Gongenot verwirft eine allgemeine fluidische Kraft mit Recht, sie wurde im 19. Jahrh. zu Geistern. Im Buch Dits bs^ouä tim Aravo spielt das magnetische, Alles in der Welt verbindende Flnidum wieder eine große Rolle. Der Amerikaner Bell hatte die physikalischen Thatsachen voll kommen zugegeben, ließ sie aber nicht durch Geister, sondern durch die Seelen der anwesenden Menschen zu Staude kommen — um so unbegreiflicher, da er von der magischen Kraft keine Vorstellung hatte, weßwegen ihn Hare I. e. S. 83 leicht widerlegen konnte. Anfänglich und noch 1853 glaubte übrigens Hare noch an unbewußte Muskel thätigkeit bei der Bewegung der Tische, durchaus nicht an Geister und wurde von Theilnehmern der Cirkel deshalb sehr getadelt. S. 30 ff. Die Briefe eines Mr. Holcomb scheinen außer eigenen Erfahrungen viel zur Aenderung seiner Ansicht beigetragen zu haben. Daß die Medien die Gedanken eines Fragenden in dessen Geiste lesen und die Fragen beantworten können, welche der Lebende selbst be antworten kann und dann die Antworten durch Tischklopfen oder durch ein Schreib- oder Sprechmcdinm verkündet werden können, scheint Edmonds S. 36 ff. seines Buches noch nicht gewußt zu haben, denn er bringt eine Anzahl von Fällen, die er für außerordentlich hält, die sich aber durch Gedankenlesen erklären lassen. Der Irrenarzt vr. Lockhart Robertson überzeugte sich von der Thatsächlichkeit der Phänomene, leugnete aber immer, daß sie durch Geister hervorgebracht würden. Eduard v. Hartmann glaubt zwar an Zöllner's und Anderer Versuche mit Slade, will aber die Geister als „unwissenschaftlich" aus schließen, was vr. Blocde in Brooklyn bekämpft, v. Hartmann meint, wenn die Geister nicht ohne Medium wirken können, so könnten wir uns mit dem unbewußten Willen des letzteren begnügen. Sollten die Geister verstorbene Personen sein, so müßten demnach die Menschen Fähigkeiten besitzen, die ihnen während des ganzen Lebens unbewußt blieben, — dann könnten aber auch lebende Menschen diese Fähigkeit unbewußt ausüben. Die Geistermittheilungen seien zwar oft bedeutender als der Medien, aber nie bedeutender als die Gesammtfähigkeit der Anwesenden. — Darauf ist zu erwidern, daß die Spirits zwar der Medien bedürfen, aber nur als Orgau und Canal. Allerdings be sitzen die Lebenden anch magische Fähigkeiten und üben sie in seltenen Fällen sogar aus. Gewisse Kundgebungen der Spirits sind auch der