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II. Die Thatsachen des Spiritismus. 261 schön und sic hatte eine frische Rosenknospc mitgebrachl. Reimers kam eines Margens um I Uhr aus der Oper von London nach Hause, hat keine Erfrischung und wünschte sehnlichst ein Glas Wein mit Kuchen. Er hatte im verschlossenen Zimmer einen Blumenstrauß und Brief gelassen; diese waren fort und an ihrer Stelle lag neben der Anwort ein schönerer Strauß und ein seidenes Buchbändchen. Nach dem Büchergestelle über seinem Bette blickend, sah er dort 4 Blumensträuße um ein köstliches Glas Wein mit Kuchen gruppirt. Acht Tage später aus einer Gesellschaft, wo er sein Erlebniß erzählte, geärgert nach Hause kehrend, fand er wieder ein erquickendes Glas Wein. Man erinnere sich bei solchen Vorgängen, was im Schloß Slavensik 1806 geschah; Myst. Ersch. II. 107. Die Unsichtbaren, von denen wir abhängig sind, üben nach R. oft die ausgesnchtesten Jntriguen. In einer Sitzung in dem wilden Ducie Klub wurden alle Uhren, Dosen rc. vertauscht, einem jungen Mann sein Taschenbuch mit bedeutenden Wertpapieren entwendet und dieser machte R. verantwortlich. Nach Monaten (!) wurde wieder eine Sitzung veranstaltet, wo die Theilnehmenden alle ohnmächtig ans den Boden stürzten, Teller zerbrachen, die Leute mühsam wieder zum Leben gebracht wurden, der junge Mann sein Buch in der hiefür zu kleinen Hosentasche eingeklemmt fand. R. klagt öfter, daß man ihm nicht glauben wolle und „über die rohen, zuweilen teuflischen Ansbrüche der Medien". — Am 5. April 1878 erscheint Bertie mit einem leeren Weinglas in der Hand und flüstert: „Jetzt habe ich es magnetisirt"; bald hielt sie es, niit Wein gefüllt in der Hand und trank Reimers zu, er den Rest. Das Glas habe sich von unten gefüllt. R. behauptet, er habe einen Brief an seine „Geheimnißvolle" geschrieben, sein Zimmer dann verschlossen und versiegelt, als er wieder kam, war Alles unverletzt, sein Brief fort und auf seinem Bette ein großes Kreuz von frischen üppigen Blumen und die gewünschte Ant wort! Er erhielt später wieder reichliche Blumen nebst einem Brief jenes Geistes und einen zweiten von Quentin Matsys, einem Dialer, dessen rührende Geschichte er als Knabe gelesen. R. nach Deutschland gereist, fand dort wieder die gleichen hartnäckigen Zweifel, nach Eng land zurück gekehrt, traf er dort Alfred Firman und es ging gleich beim Mittagsessen Schlagen und Klopfen an. Die inaterialisirte Bertie kam auf Alfred's Arm gelehnt, gegen R.'s Stuhl, Alfred stürzte plötzlich auf den Boden, Bertie schwankte zurück iu das Neben zimmer und kam dann wieder heraus, mit der Hand Mesmer'sche Bewegungen machend, denen der bewußtlose, sich erhebende Alfred mechanisch folgte. Mit Eglington, Alfred und seiner kleinen Eousinc von der Station nach Hause gehend, flatterten vor R.'s Wohnung plötzlich Papierstücke hernieder, die er in einem Schubfach vergraben und seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Nach einiger Zeit wieder