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II. Die Thatsachm des Spiritismus. 235 welche sie zu Thränen rührten, so treffend waren sie ihren früheren uns ganz unbekannten Lebensverhältnissen entnommen." H. betont an mehreren Stellen als ganz unzweifelhaft, daß die Medien Dinge sprechen und schreiben, die unmöglich aus ihrem eigenen Bewußtsein stammen können und er will eine Art Hellsehen annehmen, v. H. fragte ein Medinm, eine junge Frau, über Schopenhauer, der damals in Ungarn ganz unbekannt war. Die Frage an Sch., ob er auch jetzt noch seine Philosophie aufrecht halte, wurde bejaht. Auf die Bemerkung H.'s, wie denn Sch. mit ihnen sprechen könne, da er ja das Fortbestehen der Individualität nach dem Tode leugne, kam augenblicklich die sinnreiche Antwort: er individualisire sich eben, weil H. es wünsche. I. e. 141. Gresley von Sstif, Algerien, bewog seine Geisterfreunde einmal, statt des Schreibens eine musikalische Kundgebung zu versuchen. Er konnte zwei Medien finden und setzte die eine vor die Tastatur einer Orgel, die andere vor die Blasbälge; die Hände der ersteren waren über den Tasten, obschon sie nicht spielen konnte. Zuerst kam ein Vollendeter Ton aus der Orgel, deren Tasten gegriffen wurden, oft weit von den Händen des Mediums, welches davon so übernommen wurde, daß sie zu weinen begann, weil sie sich für verzaubert hielt. Es wirkten verschiedene musikalische Geister und wenn diese sich zurück zogen, kämen geringere Compositionen. Die Sitzungen fanden bei Tageslicht statt und manchmal wurden auch Fremde geladen. Einmal fiel das Medium bei den Blasbälgen in Schlaf, die Blasbälge ruhten demnach und doch ging die Musik fort; wenn aber Personen im Cirkel die Tasten griffen, wurde kein Ton produzirt. Kislingbury im Ikolixio-i'bilos. llourn., 6. April 1878., S. 6. In der ltavuo Lpiiüte, Dec. 1877, ist die Rede von Madam. Amelie. In einer Sitzung war der Rosengeruch deutlich, eben als die beliebte Mad. U. kam und man die Flamme hinauf schraubte, sah man 14 herrliche Rosen auf dem Tisch. Eine andere Dame hatte de» Morgen, ohne Jemand davon zn sagen, auf dem Grabe eines Familicngliedes gebetet um einen Kuß für den Abend in einer besondern Weise, so daß sie von der Gegenwart der betreffenden Person überzeugt würde. Der Kuß erfolgte, wie sie gewünscht. In einer andern Sitzung wurden Reseden und köstliche Nosenknospen vor die Anwesenden gestreut. Die kleine Musikdose schwebte bis zur Decke empor und spielte; als aber der Schlüssel in derselben einen unangenehmen Ton gab, wurde er auf den Tisch geworfen. Die erwähnte Victoria Woodhall, geborne Claflin, geb. 1838, ist eines der neuesten amerikanischen Medien, „Rednerin und Seherin", die in Amerika und England politische und sociale, z. Th. auf die Bibel gegründete Borträge hält. Sie behauptet, daß von früher Kindheit an die Engel bei ihr aus- und eingingen. Sie sprach und agirte