Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays und z.T. Klara Mays im Text, sowie einen gefalteten Zettel, beschriftet mit Seitenangaben von Klara May (?) zwischen Seite 126 und 127
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Erstes Buch. Die natürlichen und die übernatürlichen Dinge
10 Einleitende Bemerkungen. Linne, Haller und andere große Naturforscher der altern Zeit über die Welteinrichtung dachten, ist bekannt. Bessel (Popul. Vorlesungen über wissensch. Gegenst. 1848, S. 606) findet die Gleichheit beider Bewegungen des Erdenmondes: des Umlaufes um die Erde und die in gleicher Zeit stattfindende Drehung um die eigne Axe sehr merkwürdig, da diese Gleichheit nicht Folge eines allgemeinen Gesetzes ist, sondern auf besondere primitive Bedingungen weist. Sehr unwahrscheinlich sei, daß der bloße Zufall zwei Bewegungen in so engen Grenzen einander gleich gemacht habe, so daß sie durch die Wirkung der Anziehung zu letzt ganz gleich werden mußten. Das ist noch unwahrschein licher, da auch andere Monde — sicher der äußerste des Saturns — diese Gleichheit beider Bewegungen haben dürften. — Einige Erscheinungen im Universum dürften ganz besonders auf eine denkende Macht deuten, wenn diese überhaupt durch Einzeln- heiten gestützt zu werden brauchte, so nach Secchi die verschiedene Größe der Energie in verschiedenen Punkten, wodurch eben der Bestand der Welt gesichert ist und daß in unserem Sonnen system die Umlaufszeiten zweier Planeten nicht in einem sogen, rationalen Verhältniß stehen, d. h. nicht genau Multipla von einander sind, weil im Gegenfall dieselben Stellungen regelmäßig wiederkehren und hicmit die Störungen zur gefährlichsten Größe sich summiren würden, wie dieses annähernd schon zwischen Jupiter und Saturn stattfindet, wo dann die Störungen nur in langen Perioden sich auszugleichen vermögen; ebenso zwischen den Monden des Saturns. Die Anordnung letzterer, welche diese sich wieder ausglcichenden Störungen zuläßt, scheint aber wieder für die Erhaltung des Ringes, eines lockeren Gebildes nothwendig zn sein. Meines Erachtens braucht man bei solchen Vorkommnissen noch keinesweges an ein besonderes Eingreifen der schöpferischen Allmacht zu deuten, indem die Einsicht genügt, daß diese in ihrer allumfassenden Weisheit in die Materie von Anbeginn den Trieb und das Vermögen gelegt hat, unter allen Umstünden zu irgend einer sinnvollen Ordnung und Einrichtung zu ge langen, welche nach einer geringeren oder größeren Dauer stets neue Entwicklungen möglich macht.