Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays und z.T. Klara Mays im Text, sowie einen gefalteten Zettel, beschriftet mit Seitenangaben von Klara May (?) zwischen Seite 126 und 127
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Erstes Buch. Die natürlichen und die übernatürlichen Dinge
100 Der Hypnotismus. Dänen Hansen. Aber Lebensmagnetismus und H. sind verschiedene Dinge, wie bereits S. 88 angeführt worden ist nnd beide schlechthin zusammen Zu werfen, ist eine Verkennung des Thatbestandes. Daß Herr Hansen sich Magnetiseur nannte, will nichts sagen, indem er eben beide Zustände nicht zu unterscheiden vermochte und den bekannteren Namen auch für seine Wirksamkeit verwandte. Malten (der magnetische Schlaf rc. Wien 1880) schreibt: Während Heidenhain der Ansicht ist, daß der Ausfall des Bewußtseins eine wesentliche Bedingung zum Zustandekommen des Hypnotismus ist, machte Prof. Berger die Erfahrung, daß beim ausgesprochensten Hypnotismus doch die Funktion der Großhirnrinde, das Bewußtsein vollkommen erhalten sein kann. Heidenhain bemerkt dagegen, das Bewußtsein könne rhythmisch nur auf kurze Augenblicke erlöschen, wo dann den Hypnotischen doch eine klare Erinnerung bleibt. — Die von ihm constatirte Gefühllosigkeit der ganzen Körperoberfläche tritt nur ein, wenn bei Ermüdung, Torpor der Hirnrinde das Bewußtsein gestört ist. Berger beobachtete einen Arzt, der bei klarem Bewußtsein und erhaltener Willenskraft hypnotisirt wurde und keine Spur von Empfindungslosigkeit zeigte. — Nach Heidenhain sind äußere Einflüsse zur Erzeugung von H. nicht nothwendig, sondern geeignete Individuen können sich freiwillig durch gespanntere Aufmerksamkeit in diesen Zu stand versetzen. Nach Berger ist der H. in Breslau schon zu einem Zeitvertreib der Kinder geworden. Man hat mit Recht die Wichtigkeit des Hypnotismus für Er- kenntniß der Funktionen der einzelnen Hirnorgane und der Willens äußerungen hervorgchoben. Er beruht wesentlich auf einer künstlich erregten, einseitigen sehr energischen Cvmentration des Bewußtseins auf eine bestimmte Vorstellung. Die Meinung des Hypnotisirtcu, daß dem Operator eine ganz besondere Kraft zukomme, ist sehr wesentlich, er folgt auf das gespannteste mit Ang und Ohr den äußeren Einwirkungen, die er aber doch nur einseitig auffaßt und die meist nnr fragmentarisch bewnßt werden und dann scheinbar willkürliche Handlungen Hervorrufen. Wegen der einseitigen Concentration ist auch die Nachahmung der die Wahrnehmungen veranlassenden Vorgänge so vollkommen. Häufig findet eine stannenswerthe lang dauernde Contraktion einzelner Muskcl- parthien statt, so daß beschwerliche Stellungen, die man ihnen gibt, stundenlang eingehakten werden. Die Erhöhung der intellektuellen Fähig keiten in dem hypnotischen Tranmzustand ist nach Berger nur scheinbar, denn es kommt nie zu Dingen außerhalb ihrer Wissenssphäre. Man kann bekanntlich laut Träumende zu einem Gespräch bringen, ihnen diese oder jene Vorstellung imputircn und ähnlich kann man einem Hypnotischen einredcn, diese Rübe oder Kartoffel sei eine Birne und ihn zum Anbeißen bringen, oder ihn zu Schwimmbewegungen veran lassen, wenn man ihm sagt, daß er durch ein Wasser müsse. Im