84 Adamello und die südwärts von der Presanella ab fliessenden Gletscherbäche, nachdem sie oftmals zuvor noch auf den Plateaux zu kleinen Seen gestauet waren, in zahllosen Wasserfällen über die Terrassen hinab stürzen. Zur Sarca di Genova vereinigt, ziehen die Wässer der Val Rendena zu. Wie schon erwähnt worden, ist vor die Ostseite des Tonalites und seiner Schieferhülle der Hauptdolomit der Cima-Tosa-Gruppe geworfen. „Der langgestreckte, hohe, in viele wilde, kahle Gipfel sich auflösende Gebirgsstock, welchen man allgemein unter der Be zeichnung Brentagruppe begreift, bildet ein im Grund risse schlank elliptisches, in Uebereinstimmung mit dem Streichen NNO.—-SSW. orientirtes Bergmassiv, das an seinen Längsseiten durch tiefe Thaldepressionen, an den beiden sich verjüngenden Enden in N. und S. durch schluchtartige Durchbrüche der Flüsse Sarca und Noce auf das Beste orographisch individualisirt ist.“ (Vacek.) Der Westfuss, welcher steil in die Ver werfung abbricht, ist fast ganz von fremden Schollen frei, wohingegen die Ostseite des Dolomitkernes mantel artig vom Rhät und Jurakalk umhüllt ist, welche seinen Fuss noch bedecken. Einen recht übersichtlichen Blick auf die ge waltige Erhebung hat man von der Terrasse des M. Ritorto, bei der Maiga Ritorto. In steilen, klippen reichen Wänden, wild zerrissen und vielzackig ge spaltenen Kammes, die Hochzinnen, Bänder und Scharten mit Schnee und Eis bedeckt, zieht die gewaltige Kette von Norden nach Süden. Aus der Val di Sole steigen die nördlichen Ausläufer des Gebirgszuges auf, weit hin leuchtet das Roth der Scaglia vom Grat des M. Peiler und des Sass rosso, 2556 m, dessen Prall wände steil in die Val Selva abfallen. Dann folgt der massige Sass alto. 2839 m, mit seinem zackigen Kamm, welcher vom M. Montifrä und den herrlichen Schroffen der Pietra grande, 2936 m, durch die Hochscharte der