1) Siehe: Dr. Ignaz v. Döllingers akadem. Vorträge, I. Bd. und seine Ehrenrettung dieses Ordens. 2) Collini, alcune notizie intorno all’ Antico ospizio de S. Maria di Campiglio. 3 ed. Trento. 1888. heute wohl entscheiden, — ins Gerede kamen und dies wird wahrscheinlich auch der Ausgangspunkt für die Annahme des Capuciners Gnesotti gewesen sein, wenn er von der Anwesenheit der Tempelherrn auf Cam piglio oben spricht, welche im Mittelalter in dem Ge rüche besonders laxer Ordnung und Sitte gestanden. 1 ) Dass dies entschieden unrichtig, geht, abgesehen von der Redewendung der soeben angeführten Urkunde, auch daraus hervor, dass bei einer Einschätzung des gesammten Kirchengutes der Diöcese von Trient im Jahre 1309 alle Kirchen, Klöster, Stiftungen aufgezählt und bei dieser Gelegenheit wohl deutsche Ordensritter, Johanniter etc. angeführt werden, von den Tempel herren aber auch mit keinem einzigen Worte Erwähnung geschieht. Collini 2 ) wirft sich wohl ängstlich als Anwalt um jeden Preis auf, wenn er von wenig wohlwollenden Stimmen spricht, welche den frommen Insassen des Hospizes durch böse Nachreden hätten schaden wollen, — wir wissen es nur zu gut, dass das 14. und 15. Jahrhundert mit seinen gelockerten Sitten und An schauungen auch in der Reihe des Clerus sich durch mitunter offen betriebene Simonie, sowie durch An massung feudaler Gepflogenheiten bemerkbar machte und als die Zeit des sittenstrengen, energischen Car dinales Cles von Trient gekommen, wurden die Brüder und Schwestern oben auf Campiglio ihrer Obsorge um das Hospiz enthoben und ihnen die Sorge um den Gottesdienst genommen (1515). Sie wurden nach Hause geschickt, wie ich die Formel der Auflösung „dimissi fuerunt" übersetzen möchte. Campiglio wurde bald ein einfaches Stift (Beneficiat), welches der Bischof von Trient nach Gutdünken und Gefallen an