wie an Oel- und Weinculturen im Rendenathal und im Sulzberg, im Trientinischen, ja selbst in Italien so an, dass das Hospiz bald Filialen in Pinzolo, in St. Tomaso bei Arco, bei St. Emerenzianens Gottesbaus am Ein gang ins Tovelthal, bei St. Brigida oberhalb von Dimaro, bei Mastellino im Sulzberg und auf dem Tonale besass. Nach Muratori 1 ) wurden zur Wartung der Auf gaben, welche das Hospiz sich gestellt halte, gleich wie bei ähnlichen Stiftungen anderwärts, Laien, Laien brüder und Mönche herangezogen; die ersteren des wegen, weil sich manche der Dienstleistungen bei Pflege der Reisenden mit der Stellung und Würde eines Priesters nicht vertrugen. Das mag auch wohl die Veranlassung gewesen sein, dass mit der Zeit neben den Laienbrüdern wartende Schwestern nöthig wurden. Alle miteinander aber wohnten, wie das schon der Dienst im Hospiz es mit sich brachte, unter einem Dache und unterstanden, gebunden von dem dreifachen Gelübde 2 ) der Armuth, der Keuschheit und des Ge horsames gegen den Obern, der Leitung von Seite eines Priors oder Provisors. — Niemals aber waren es Mitglieder eines einzelnen und bestimmten Ordens, welche die Dienste und Aufgaben desHospizes besorgten. Ein Document im Archive des Municipiums von Pinzolo hebt sogar ausdrücklich hervor, dass es „fratres nullius ordinis" — Brüder keines bestimmten Ordens — ge wesen seien. Der Besitzreichthum des Hospizes und das Zu sammenhausen von Mönchen und Nonnen unter einem Dache mag wohl die Veranlassung gewesen sein, dass die Insassen des Hospizes mit der Zeit — ob mehr ob weniger gerechtfertigt oder nicht, wer kann das 1) Muratori, III. 37. 3) Die Formel des Gelübdes lautete: „Promittens stabili- tatem ejusdem loci, castitatem perpetuam, vivere sine proprio et obedientiam secundum Deum et regulam P. Augustini."