selbst an regnerischen Stunden und Tagen niemals rauh, so dass ein wärmeres Kleidungsstück selbst empfindlicheren Personen den Aufenthalt und das Sitzen im Freien ermöglicht Mit einem solchen aber und einer entsprechenden Fussbekleidung, auch wohl mit festen, genagelten Bergschuhen muss der Besucher Campiglios, selbst zur Hochsommerszeit, ausgerüstet sein. Für die wärmeren, jedoch niemals schwülen Tagesstunden im Hochsommer ist es auch angezeigt, ein leichteres Klei dungsstück mitzunehmen. „Wir haben bei unserem zweimaligen Aufenthalte im Campiglio jedesmal eine grosse Geselligkeit unter den Gästen gefunden. Dazu kommen noch täglich Touristen zur flüchtigen Rast, die von diesen oder jenen Höhen herabgestiegen sind oder auf diesen oder jenen Gletscher noch hinauf wollen. Durchwegs Enthusiasten, wenn das Wetter zeitweise nicht ihre Launen verdirbt! Ein Chorus von Lobpreisern der Naturwunder mit wundervollem Appetit und oft bemerkenswerthem Durst! Was sonst den Menschen im Laufe des Jahres beschäf tigt, bekümmert, aufregt, ärgert, Alles ist bei Seite geworfen, kommt nicht zur Sprache. Nur in dem grossen Buche der Natur wird geblättert und Einer animirt den Andern, sich dieses oder jenes Capitel mit eigenen Augen anzusehen. Freilich ist darunter auch so Mancher, der nur mit Wagen heraufkommen konnte und seine ganzen Ausflüge auf einige Tausend Schritte zur Lagerung auf elastischem Alpenboden beschränken muss; aber bald, von Tag zu Tag, sehen wir ihn ge lenkiger und kräftiger werden und nach etwa 14 Tagen ist er richtig auch schon auf den Alpen des Monte Spinale oben und kann mit den Händen nach den Dolomit-Riesen greifen. Und gehts nicht zu F uss, so doch auf dem Tragthiere. Und welch ein Appetit in solch einer würzigen Alpenluft, fast 5000 Fuss hoch über dem Adriatischen Meere!