48 Schlucht hinauf. in nahezu 100 Serpentinen, weitere 900 m, Wenn wir aus dem Grün des Waldes treten, erweitert sich unser Blick! Wir sehen jetzt deutlich den Lobbia- und den Mandrongletscher zu Thal hängen und überblicken den lieblichen Almboden der Pian di Bedole. Nach 11/2 stündigem Steigen kommt die Lobbia alta, der Dosson di Genova und das herrliche Corno bianco heraus, . . doch die Cima Adamello bekommen wir nicht zu sehen! Endlich sind wir auf dem Felsvorsprung angelangt, auf welchem die gastliche Schutzhütte steht. Zu un seren Füssen zieht der mächtige Eisstrom des Man- drongletschers, zerspalten und zerklüftet zur Tiefe. „Der Mandrongletscher ist beiläufig 26.000 Fuss lang, seine grösste Breite beträgt an 13.000 Fuss, die geringste am Absturze etwa 500 und die mittlere Breite der Eiszunge oberhalb des Ab sturzes 4800 Fuss. Derselbe nimmt in Oesterreich in Bezug auf sein Areal den zweiten Rang ein, hinsichtlich seiner Längenent wickelung den sechsten, wenige aber kommen ihm an Breite seines Firnmeeres gleich. Zum Vergleiche der Ausdehnung der grössten Gletscher Oesterreichs dient folgende Tabelle: Anzahl in Deutschen Meilen Länge in w. F. Pasterzenkees (Schlaginweit) . . . 0,57 32.000 Vedretta del Mandron 0,55 26.000 Gepaatsch-Ferner (Sonklar) . . . 0,40 35.700 Hintereis-Ferner (Sonklar) .... 0,39 29.000 Oetzthaler-Ferner (Sonklar) . . . 0,34 31.600 Murzoll-Gletscher (Sonklar) . . . 0,29 fast 28.000 In der „Oesterr.-Revue" hat Prof. Simony die Gesammtaus- dehnung der Eisfelder im Adamello-Presanella-Gebiete zu 1,72 QM1. angegeben, wovon etwa 0,4 QM1. auf die Lombardei gerechnet werden und von den 23 zu Oesterreich gehörigen grösseren Fernern dieser Gruppe entfallen 8 bis 9 auf den Presa- nella-Stock allein. Ein Umfang von fast zwei Deutschen Geviert meilen, w elcher hier den Gletschern zugemessen wird, ist nament lich bei der concentrirten Lage desselben sehr bedeutend. Dabei trete ich dem Ausspruche des Prof. Simony, dass der Mandron- ferner in Verbindung mit seinen südlich gelegenen Nachbarn gedacht unter allen Gletschern Oesterreichs den ersten Rang