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Hänge begleitet, nur ein schwieriges Hinanziehen möglich ist. Von Osten kommt die Sarca aus dem Nambinothal herunter und vereinigt sich mit der Sarca di Genova. Zerstreute, schöne Gruppen von Edelkastanien, Nuss bäumen, Lärchen und Fichten in nächster Umgebung der Ortschaft verleihen der Landschaft, in welche das Weiss des Presanella-Firnes hinuntersiebt, ein recht freundliches Bild. Der Wald der Berglehne aber ist doch etwas zu weit entfernt, als dass sich das schatten arme Pinzolo zum längeren Sommeraufenthalte eignen könnte. Nur langsam kommt der einheimischen Bevöl kerung der Werth schattiger Anlagen zum Bewusstsein. Die Gemeinde ist die grösste des Thales; sie zählt an 2000 Seelen und schliesst die Ortschaft Baldino, so wie fast alle im Nambron- und Nambinothal zerstreuten Weiler und Wirthschaften in sich ein. Seine stattliche, in diesem Jahrhundert erbaute Kirche, welcher ein mächtiger, aus abgespaltenen Tonalitblöcken des Sarcabettes aufgerichteter Campa nile, mit eben nicht sehr harmonischem Abschluss, doch herrlich abgestimmten Glocken, zur Seite steht, nimmt unser Interesse nicht so sehr in Anspruch, als das unscheinbare Kirchlein San Vigilii, welches ein Viertelstündchen hinter der Ortschaft, links an der Strasse, im stillen Friedhöfe steht. Es ist eines der ältesten Baudenkmäler des Thales; sein Thurm zeigt im Abschluss noch die Spitzpyramide des Guelphen. Was uns aber schon beim ersten An blick aus dem Wagen zu steigen und näher zu treten veranlasst, ist die Fresken gezierte Südseite des alten Baues. Fresken allüberall, auch im Innern! Freilich ist mit ihnen schlimm umgegangen worden und nicht nur die Zeit bat die Farben mitunter ver wischt, sondern auch manche unbarmherzige Hand ist mit Tünche und sogar mit Mörtel über die Herrlich keit hinweggefahren. Was aber übrig geblieben, das ist noch immer sehenswerth. Im Innern ist noch