innern an das Historische der Gegend. Von den Fresken, welche auch hier die Wände der Kirche schmückten, ist nur eine Madonna und ein h. Georg im Innern und eine Madonna über der Eingangspforte übrig geblieben. Sie stammen aus dem 16. Jahrhun dert. Bevor wir nach San Giustino, 770 m, gelangen, erblicken wir im Thalabschluss die eisige Cima Presa- nella, umgeben von ihren Trabanten, jäh aufragen. Auch in San Giustino begegnen wir an der äussern Kirchen wand Reste von alten Fresken aus dem Jahre 1430. Man hat auch hier alle Pracht zu Grunde gehen lassen oder auch sogar selbst in roher Unwissenheit zerstört. Wir sind nun nach einem Viertelstündchen in Pin- zolo, 770 m, dem bedeutendsten Marktflecken des Rendenathales, angelangt. Von hier aus haben wir nur nochdrei Stunden zu Wagen oder zu Fuss bis nach Madonna di Campiglio hinauf; die Pferde werden hier gewechselt. Pinzolos Lage hart vor dem Eingang in die V a 1 di Genova und in das Nambinothal macht es zum Standort der zahlreichen Touristen, welche das Gebiet der Adamello-, Presanella- und der Brentagruppe kennen lernen wollen In G. Bonapaces „aquila nera“ finden wir stets einen Trunk frischen Bieres und haben wir Zeit, so lassen wir uns das alte Fremdenbuch geben, in welchem Jul. Payer, am 7. September 1864, als Erster den Uebergang über die Brenta Kette durch die Bocca di Brenta in kurzen Worten schilderte und hiezu eine schnelle Federskizze lieferte. In seiner Monographie über die Adamello-Presanellagruppe 1 ) schildert er in unübertroffener, oft launigerWeise seine weiten Entdeckungstouren in dies damals noch ganz unbe kannte Gebiet. Bald folgten ihm die Engländer Whymper. 1) Erschienen in Petermanns geographischen Mittheilungen. Gotha, bei Just. Perthes 1872. Erg.-Heft Nr. 17.