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das Kirchlein San Zeno. Der Legende von San Stefano nach soll es auf der Trümmerstätte einer von Carl d. Gr. zerstörten alten Feste erbaut worden sein. Dicht hintereinander folgen nun Pive di Ren- dena, 649 m, Spiazzo und Mortso, welche mit Borzgo und den am jenseitigen Sarcaufer gelegenen Fisto und Ghs früher ein gemeinsames Gotteshaus in Mortso hatten. Dort, wo es steht, stürzte der h. Vigil das Bildniss des Götzen in den Staub und predigte das Evangelium. Hier in Mortso litt er auch den Märtyrertod. Wir kommen nach Strembo, 799 m, und ge niessen nun den Blick entlang des obern Theiles des Rendenathales und auf die Ausläufer des Presanella (Cima Baselga, C. Serodoli, M. Ritorto). Hier in Strembo war Girolamo Botteri zu Hause, mit welchem Jul. Payer, 1864, den Adamello-Presanellastock durchforschte. Der Monte Botteri, 3272 m, wie ihn Payer taufte, erinnert an den treuen Gefährten, welchem die scherzweise Be nennung „Re di Genova“ geblieben! Ueber der Sarca drüben liegt auf einer Terrasse Bocenago, 750 in. Auch hier soll früher ein altes Schloss an Stelle der schönen Kirche gestanden haben. Vor vielen Jahren gemachte Münzenfunde, mit dem Bildnisse Kaisers Claudius, können vielleicht an die römische Besiedelung des Thales erinnern. Wir bleiben noch am rechten Sarcaufer bis wir durch Caderzone, 723 m, gekommen sind — die von Caderzone tragen allabendlich ihren alten Glocken thurm in die neue schöne Kirche hinein... sagen die Nachbarn! —; dann geht es aufs andere Ufer hinüber. Auf der Strasse nach San Giustino fahren wir an dem alten, schon zu Anfang des 13. Jahrhundert er bauten Kirchlein von San Luigi und an M a s s i m e n o vorbei, dessen schmucke Kirche auf der Stätte des ehemaligen Castells Massimo — wie es heisst — steht. Alte Münzenfunde und Waffen aus der Eisenzeit er-