Schutt- und Trümmerhalden in die Wolken steigt, aus welchen der Firnsattel der dahinter ragenden Cima Tosa im Sonnenglanz auf blitzt. Im Westen erhebt sich das stolze Horn des Care alto, der Crozzon di Lares u. s. w. und die Königin des Tonalitmassives, die kühngeformte, eisige Spitze der C. Presanella. Auf den Monte Spinale. Plateau: beiläufig 2000 m; Südwestkuppe: 1975m ; N o r d we s t- (Schutzhaus-)Kuppe: 2163 m; Höchste Kuppe im Osten: 2259 m. Das Hochplateau des M. Spinale, eine etwa 8 Qua drat-Kilometer grosse, in steilen Hängen nach 3 Seiten abfallende Vorterrasse der von Norden nach Süden streichenden Brentakette, ist mit seinen Matten, Mul den und vielen Kuppen das beliebteste Wanderungs ziel in Campiglios nächster Umgebung. Dem Besucher desselben wird schon nach einem einstündigen, wenig beschwerlichen Aufstieg aus nächster Nähe all der Zauber der Dolomitwelt und eine überaus herrliche Rundsicht auf beinahe das ganze Hochgebirge des westlichen Südtirols geboten. Die Wald- und Krumm holzvegetation hat aufgehört, weithin dehnt sich, durch stickt von herrlichster Alpenflora, der grüne Teppich der Matten, Hochlandluft weht frisch entgegen, die firnübergossenen Dolomitriesen sind zum Greifen nahe gerückt, nach Westen begrenzen weite, vaste Eisfelder des Adamellostockes den Blick, eisgepanzert ragt die Presanella in den Aether, nordwärts erscheint die Pracht des Ortler und grüssen die Stubayer und Oetz- thaler Ferner herüber. Diese Rund sicht bietet sich am besten von der Nordwest spitze. — Noch deutlicher entwickelt sich der Blick auf die Süd seite des Ortlerstockes, je mehr man sich nordostwärts, dem Grostepass zu, hält. Den schönsten und grossartigsten Theil des Plateaus möchte ich im nordöstlichen Theile desselben, hinter dem Spinale See, suchen.