stellten Untersuchungen nach. Fraenkel und Gep pert 1 ) haben nachgewiesen, dass das Blut bis zu einem Barometerdruck von 410 "m, d. h. bis zu einer den Montblanc noch übertreffenden Höhe, einen ebenso grossen Gehalt an Sauerstoff hat, wie in der Meeres spiegelhöhe. Zum Unterschiede der bisher als Asphyxie ge deuteten Erscheinung nennt M o s s o diesen durch Herab setzung des Kohlensäuregehaltes im Blute zu Stande kommenden Zustand Akapnie. (Von Kapnos, Rauch, in welchem Kohlensäure vorkommt, deren Bezeichnung im Griechischen aber fehlt.) So tritt die Herabsetzung des Kohlensäuregehaltes im Blute ja auch als Pause in der Athmung, Apnoe, auf, wenn man un mittelbar hintereinander 3—4 Athmenzüge machen lässt, da bei dem jetzt aufhörenden Kohlensäuregehalte des Blutes (der Venosität) auch das Athmungsbedürfnis aufhöre. Der erste Schrei des Neugebornen ist hiefür aber besonders sprechend. Das dem nicht gebornen Kinde zugeführte Blut ist eben nicht kohlensäure haltig, venös, genug und löst keine Athembewegung ans. Erst der durch Trennung des kindlichen Kreislaufes vom mütterlichen eintretende Sauerstoffmangel, verbunden mit dem Andrang der Kohlensäure in der äussern Luft auf das Athmungscentrum im verlängerten Mark, löst mit dem ersten Athemzug den ersten Schrei aus! Auch die seit J o u r d a n e, t 2 ) bekannte und besonders in letzter Zeit hervorgehobene Vermehrung der Anzahl der rothen Blutkörperchen wollte man in dem Sinne deuten und verwerthen, dass der Organismus hiedurch die geringere Sauerstoffzufuhr in grosser Höhe zum Ausgleich bringe und bekämpfe. Ob diese Vermehrung der rothen Blutscheiben, — Regnard 3 ) nannte dieselbe „une veritable explosion de ') A. Fraenkel und J. Geppert: Ueber die Wirkung der ver dünnten Luft auf den Organismus. Berlin 1883. 2) Jourdanet, De l’anemie des altitndes et de l’anmie en general dans ses rapports avec la pression de l’atmosphere, Influence de la pression de l’air sur la vie de l’homme. Paris. 1875. 8) P. Regnard, La eure d’altitude. Paris 1897.