Die Heilkraft des Hochgebirgsklimas von Cam- piglio und dessen Angezeigtsein. Sonstige Heil mittel. Die Besuchsdauer. Wie schon erwähnt worden (s. Klima), bedingt neben der Land- und Wasservertheilung vor Allem die Bodenerhebung über die Meeresfläche die Klimaver schiedenheit zweier Orte unter gleicher geographischer Breite (J. Hann). Mit der Höhenzunahme sind gewisse meteorologische Erscheinungen verbunden. Sie treten einerseits als Ab nahme des Luftdruckes, der Lufttemperatur und der Luftfeuchtigkeit, andererseits als Zunahme der Inten sität der Sonnenstrahlung, sowie in der dem Hochgebirge eigenartigen Luftbewegung auf. Mit Rücksicht darauf ist es erlaubt, von einem Hochgebirgsklima, zum Unter schiede von jenem der Niederung zu sprechen. Die physikalische Erscheinung der, mit der Höhen zunahme der Ortslage einhergehenden Verminderung des Luftdruckes hat lange Zeit den Ausgangspunkt oft unrichtiger Auffassung und Deutung des Einflusses eines Aufenthaltes in selbst nur mittleren Höhenlagen auf den menschlichen Organismus abgeben müssen. Die von der mitunter dem Bedürfnisse angepassten Theorie einer naturwissenschaftsarmen Zeit aufgestellten, vermeintlich feststehenden Grundlehren — ich erinnere nur an den scheinbar unumstösslichen Satz: „Je höher die Ortslage, desto geringer der Luftdruck, desto dünner und sauerstoffarmer die Luft, desto geringer also auch die Möglichkeit, Sauerstoff ein- und Kohlensäure aus- zuathmen, daher das Bedürfniss eines häufigeren Athem- holens und eine Beschleunigung des Pulses und des Kreislaufes u. s. w.“ —, hatten sich überall einge bürgert und übten, um mit Tyndall z sprechen, eine Art narkotische Wirkung auf dieGeisterus. Man lese nur heute noch in so mancher ärztlichen Fachschrift die aus dem mechanischen Vorgang des vermehrten