Einsiedler werden und soweit vom Dorfe wohnen, dass ich weder Hähne krähen noch Glocken läuten höre!“ Aber überall hörte er, wie damals in der Mordnacht, den Hahn krähen. So kam er auch hinauf zu dem See. Die nachgeeilten Häscher aber fingen ihn und steckten ihn mit vielen Schlangen in einen Sack und warfen diesen in den See! Aber welch’ Wunder! Er ertrank nicht und wurde aus dem See gerettet und auch die Schlangen hatten ihm nichts gethan. Dann lebte er noch viele Jahre in Reue und Gebet und im Wohl thun, so dass ihm der Papst zuletzt noch heilig sprechen liess! Auf seinem Grab fand man Winters blühende Rosen und baute über dasselbe eine Capelle. Dort gibt es auch keine Schlangen mehr! Nimmt man aber Erde von diesem Platz und wirft sie auf solches Ge würm, so stirbt dies sofort und ist man von einer Schlange gebissen, so heilt diese Erde unfehlbar! Einst ging der Heilige aus. Da kam er, müde und hungrig geworden, auf eine schöne, grüne Alpen weide, wo Heerden lagerten. Die Senner aber, welche ihn nicht kannten, gaben dem Hungrigen nichts, als er sie um Nahrung bat . . . Da zog ein Gewitter auf und als es vorübergegangen, da war das schöne Grün geschwunden und statt der Heerde lagen Steinblöcke in der öden, felsigen Wildnis zerstreut! Als der h. Vigil den damals bösen, heidnischen Bewohnern des Thales das Evangelium predigen wollte, musste er sich vor der Wuth der Leute flüchten. So kam er nach Banale. Schon waren sie auf seinen Fersen, als die Felsen ihm den Weg versperrten. Da stemmte der Heilige Hand und Fuss gegen den Fels, indem er rief „Appriti o crozzo, chei Banai mi e dorozzo!" worauf sich das Gestein öffnete und der Gottesmann gerettet war! Noch heute sieht man an den Felsen in der Klamm der Vela den Abdruck von Hand und Fuss! —