An öden Stätten treiben Kobolde, Hexen, Teufel und allerlei böse Geister ihr Unwesen. Das' Volk nimmt noch heute an, dass ein mächtiger Heiliger oder das Concil von Trient alle diese Spuckwesen und Dämonen in das wilde Genovathai verbannt hat. Darum heisst es auch „vallis diabolica Langobardorum". Die mächtigen Felsblöcke, welche am Eingänge in das Genovathai über- und durcheinander liegen, nehmen in der Mondnacht allerlei Gestalt an und heissen drum auch, wie die Dämonen selbst. Da ist einmal der Schiena da Mui . . . Der hat’s auf den Reisenden ab gesehen. Er bietet ihm seine Dienste an, ist er aber mit ihm im Gebirge oben und kommt ein tiefer Ab grund, so stösst er ihn mit Hohngelächter hinunter und um die arme Seele ist’s geschehen! Die Zampa da Gal lockt in Gestalt eines schönen Jünglings das thörichte Mädchen. Wehe demselben, wenn es seinen Schwüren glaubt, — wie Jene, welche einst allabend lich ohne Wissen der Eltern zu Tanze gieng. Als sie wieder einmal zum Stelldichein kam, reichte sie in der Dunkelheit dem ihrer harrenden jungen Manne den Arm. Der sprach kein Wort, aber mit einem Male packte er sie mit seiner Hahnenklaue und fuhr mit ihr unter grellem Gelächter und mit funkensprühenden Augen durch die Lüfte. Schnell schlug sie noch mit der einen freien Hand ein Kreuz, — da wich der Böse, denn er war es gewesen, und liess sie fallen. Des anderen Tages fand man sie halbtodt, dort bei der Madonnencapelle am Eingänge in das Thal, liegen. Die bösen Träume, die kommen von Calcarot, — dem Incubus — welcher die Schläfer ängstigt und drangsalt, . . dann ist noch Manarot da und der leichtfertige, grausame, die armen Menschen auf alle Weise betrügende Salvan, . . aber Balajal (Belial), der muthigste und stolzeste von allen, ist der König der Dämonen und Pontirol der stets bereite Ausführer seiner Befehle.