saftigen Hochwiesen des Thales und die Matten des Campo Carlo magno, sowie die des M. Spinale in voller Blüthenpracht. Gegen den 20. Juni fällt die Heuernte auf den Hochwiesen. Ende Juni findet man die Heerden schon hoch oben auf den Weiden und Matten der umliegenden Berge. Die Stärke der Sonnenstrahlung wurde schon früher hervorgehoben; die im Schatten gemessenen mittleren Tagestemperaturen der verschiedenen Monate brachte die Tabelle. Der Sommer hat somit — sieht man von der frühen Morgen- und späten Abendstunde ab, während welcher der Besucher Campiglios, wenn er nicht gerade Tourist ist, kaum im Freien sein dürfte, — recht behagliche Schattentemperaturen, welche es auch empfindlicheren Personen, bei einigem Schutz durch wärmere Kleidung, ermöglichen, im Freien und im Schatten sitzend zu verweilen. Die Morgen und Abende selbst des Hochsommers sind frisch, die Mittagsstunden niemals drückend heiss. Selbst an den heissesten Sommer tagen kann man es bei der kühleren Lufttemperatur zur Mittagsstunde in der Sonne, wenn man nur den Kopf durch den Schirm schützt, recht angenehm finden. Fällt schlecht Wetter ein, so ist es selbst bei lange andauerndem Regen niemals rauh und unfreundlich. Der Juni und der Sommer bringen, während die Niederung um diese Zeit oft in Hitze und Dürre schmachtet, öfters örtliche, kurz andauernde Regen und Gewitter. Hiezu trägt die der Höhe eigenthümliche Luftbewegung bei. Tagsüber, von etwa 9 Uhr Vor mittags bis zum Sonnenuntergang, zieht ein Luftzug die Lehne thalaufwärts, mit welchen die Luftfeuchtig keit der Niederung aufsteigt. Da diese aufsteigende, wärmere, feuchtere Luft durch Ausdehnung erkaltet, so verdichtet sich der Wasserdampf zur Wolke, die an den Bergesgipfeln hängen bleibt und an warmen Sommernacbmittagen als Gewitter zur Entladung kommt. Nach Sonnenuntergang und Nachts findet