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41 trösten sich mit dem Gedanken, dass sie genug Menschen zu Genossen ihres Unglücks haben, deren Verdienst nicht bestritten werden kann. Man muss es in der That be kennen, dass diese Narrheit, — wenn es eine Narrheit ist, — einen eigenthümlichen Charakter habe, nämlich den, vor züglich die aufgeklärte Klasse zu ergreifen, unter welcher der Spiritismus bisher eine unmenschliche Mehrzahl seiner Anhänger zählt. Wenn man in ihrer Zahl einige Excen trische findet, so beweisen diese gegen die Lehre eben so wenig, als einige religiösen Narren etwas gegen die Religion, die närrischen Musikfreunde gegen die Musik, die verrückten Mathematiker gegen die Mathematik beweisen. Alle Ideen haben exaltirte Fanatiker gefunden und man müsste mit einer sehr stumpfen Urtheilskraft begabt sein, um die Uebertreibung einer Sache mit der Sache selbst zu ver wechseln. Wir verweisen wegen näherer Auseinandersetzung dieses Gegenstandes auf unsere Brochure: „Was ist der Spiritis mus“ und auf „Das Buch der Geister“, Einleitung § XV. 40. Das System der Hailucination. Eine andere weniger beleidigende Meinung, — weil sie einen etwas wissenschaftlichen Anstrich hat, — besteht darin, alle Phäno mene auf Rechnung der Täuschung der Sinne zu legen, also dass der Beobachter sehr guten Glaubens wäre, das zu sehen, was er nicht sieht. Wenn er einen Tisch siebt, wie er sich hebt, und ohne alle Stütze in der Luft schwebt, so hätte sich der Tisch von seiner Stelle gar nicht gerührt; er sieht ihn in der Luft durch eine Art Luftspiegelung, oder durch eine bewirkte Strahlenbrechung, wie jene, welche uns einen Stern oder einen anderen Gegenstand im Wasser ausserhalb seiner wirklichen Stellung sehen lässt. Strenge genommen, wäre diese möglich, aber diejenigen, welche Zeugen dieser Erscheinung waren, konnten den Abstand äusser Zweifel setzen, indem sie unterhalb des gehobenen Tisches gingen, was doch schwerlich möglich gewesen wäre, wenn er den Fussboden nicht verlassen hätte. Anderer-