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506 und euch eine tausendfach süssere Existenz zu bereiten. Ein Medium, welches sich zu schwach fühlen sollte, um in dem spiritischen Unterrichte auszuharren, möge sich der Ausübung seiner Fähigkeit enthalten; denn, wenn es von dem Lichte, das es erleuchtet, keinen Nutzen zieht, so wird es weniger zu entschuldigen sein, als ein Anderer, nnd es wird seine Blindheit abzubüssen haben. Pascal. XIV. Ich werde euch heute von der Uneigennützigkeit reden, welche eine der wesentlichsten Eigenschaften der Medien sein soll, eben so wie die Sittlichkeit und die Demuth. Gott hat ihnen diese Gabe gegeben, damit sie Wahrheit verbreiten, aber nicht, um daraus einen Erwerb zu machen, und darunter verstehe ich nicht nur diejenigen, welche sie dergestallt ausbeuten wollten, wie sie es mit einem gewöhn lichen Talente machen würden, wie man sich als Tänzer oder Sänger vorstellt, sondern auch alle diejenigen, die beabsichtigen, davon aus was immer für einer eigennützigen Absicht Gebrauch zu machen. Ist es vernünftig zu glauben, dass die guten Geister, und noch mehr die höheren Geister, welche die Habsucht verwerfen, dazu einwilligen, sich zum Schauspiele herzugeben, und sich wie die Statisten einem Unternehmer von spiritischsen Manifestationen zur Verfügung stellen? Dies kann man eben so wenig veraussetzen, als dass die guten Geister die Zwecke des Hochmuthes und Slolzes begünstigen werden. Gott erlaubt es ihnen, sich den Menschen mitzutheilen, um sie aus dem irdischen Sumpfe herauszuziehen, aber nicht, um ihnen als Werkzeug für die weltlichen Leidenschaften zu dienen. Er kann also jene nicht mit Wohlgefallen sehen, welche die Gabe, die er ihnen verliehen hat, von ihrem wahren Ziele ablenken; und ich versichere euch, dass sie dafür schon hier auf Erden durch die bittersten Enttäuschungen gestraft werden. Delphine de Girardin.