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444 Die niederen Geister haben ein Wohlgefallen daran zu mystificiren; aber sie lieben es nicht, mystificirt zu werden. Obgleich sie sich gerne zum Scherze und zu Sachen herbei lassen, welche die Neugierde reizen, weil sie sich gerne unterhalten, so lieben sie es eben so wenig wie andre Geister, ausgeforscht zu werden, oder als Statisten zu dienen, um eine Einnahme zu fördern, und sie beweisen es jeden Augen blick, dass sie ihren Willen haben, und sie handeln, wann und wie es ihnen für gut dünket; daraus folgt, dass das Medium für physische Effecte bezüglich der Regelmässigkeit der Manifestationen noch weniger sicher ist, als das schreibende Medium. Die Behauptung, dass man sie an einem bestimmten Tage und zu einer gewissen Stunde hervorrufen könne, hiesse den Beweis der grössten Unwissenheit liefern. Was soll man also thun, um sein Geld zu verdienen? Man simulirt die Phänomene! Solche Erfahrung macht man nicht nur bei denen, welche daraus ein offenes Handwerk machen, sondern auch bei dem Anscheine nach ganz einfachen Menschen, welche dieses Mittel viel leichter und bequemer finden, als zu arbeiten. Wenn der Geist nichts liefert, so ersetzt man ihn. Die Erfindungsgabe ist ja so fruchtbar, wenn es sich darum handelt, Geld zu gewinnen. Da nun der Eigennutz ein rechtlicher Grund zum Verdachte ist, so giebt er auch ein Recht zu einer strengen Prüfung, die Niemanden beleidigen kann, ohne sich von dem Verdachte zu reinigen. Aber so gerechtfertigt der Verdacht in solchem Falle ist, ebenso ist er beleidigend gegenüber von ehrbaren und uneigennützigen Personen. 308. Die medianimische Fähigkeit, wenn sie selbst in die Grenzen der physischen Manifestationen eingeschränkt wäre, ist nicht zu dem Ende verliehen worden, um auf den Brettern Parade zu machen, und wer immer behaupten wollte, dass ihm die Geister zur Verfügung seien, um sie öffentlich aufzuführen, kann mit gutem Grunde als des mehr oder weniger geschickten Charlatanismus und der Gaukelei verdächtig betrachtet werden. Man lasse es sich