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376 mangelung der Sympathie sollen sie jene Nachsicht finden, von welcher wir wünschen, dass man sie uns zolle. — Geister, welche ihre Niedrigkeit durch Cynismus in ihrer Sprache, durch ihre Lügen, durch die Niedrigkeit ihrer Gefühle, durch die Treulosigkeit ihrer Rathschläge verrathen, sind unserer Theilnahme in der That weniger werth, als jene, deren Worte von Reue zeugen. Wir sind ihnen jenes Mitleiden schuldig, welches wir selbst dem grössten Verbrecher widmen, und das Mittel sie zum Schwei gen zu bringen ist, sich höher zu zeigen, als sie sind; sie geben sich nur den Leuten hin, von denen sie nichts zu fürchten glauben; denn die verdorbenen Geister finden in den rechtschaffenen Menschen ihre Meister, wie auch in den höheren Geistern. In Kürze gesagt: es wäre eben so unehrbietig, die höheren Geister wie seines Gleichen zu behandeln, als es lächerlich wäre, für alle ohne Ausnahme eine gleiche Ver ehrung zu hegen. Bewahren wir daher die Hochachtung ' für diejenigen, welche sie verdienen, Dankbarkeit für die jenigen, die uns beschützen und uns beistehen und für alle andere ein Wohlwollen, dessen wir einstens vielleicht auch benöthigen werden. Indem wir in die unkörperliche Welt eindringen, so lernen wir sie kennen, und diese Kenntniss muss unsere Beziehungen zu jenen regeln, welche sie be wohnen. Die Vorfahren haben ihnen in ihrer Unwissenheit Altäre gebaut, für uns sind es nun mehr oder weniger voll kommene Wesen und wir errichten die Altäre nur für Gott. Nutzen der besonderen Anrufungen. 281. Die Mittheilungen, welche man von sehr erhabenen Geistern oder von jenen erhält, welche grosse Persönlich keiten des Alterthums belebt haben, sind uns durch den erhabenen Unterricht, den sie enthalten, schätzenswerth. Diese Geister haben einen Grad der Vollkommenheit erreicht welcher es ihnen gestattet, einen ausgebreiteten Ideenkreis