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348 andeutet, so ist es ein unbezweifeltes Zeichen von Niedrig keit, und dies um so mehr, wenn der Gesammtinhalt der Mittheilung durch seine Grobheit den Wohlanstand verletzt. Die Sprache verräth immer ihren Ursprung, sei es durch den mitgetheilten Gedanken, oder sei es durch die Form oder selbst dann, wenn uns ein Geist über seine angemaasste Erhabenheit täuschen wollte, genügt es, einige Zeit mit ihm zu verkehren, um ihn abschätzen zu können. 264. Die Güte und das Wohlwollen sind auch noch wesentliche Eigenschaften der reinen Geister. Sie hegen keinen Hass weder gegen die Menschen, noch gegen die Geister; sie bedauern die Schwachen, sie tadeln die Fehler, aber stets mit Mässigung ohne Galle und Erbitterung. Wenn man zugeben muss, dass die wahrhaft guten Geister nichts äusser Gutes wollen, und nur gute Sachen sagen können, so wird man daraus schliessen, dass Alles, was in der Rede der Geister einen Mangel an Güte und an Wohl wollen verräth, von keinem guten Geiste kommen könne. 265. Die Intelligenz ist davon weit entfernt, ein sicheres Zeichen der Erhabenheit zu sein; denn die Intelligenz und die Moral gehen nicht immer gleichen Schritt. Ein Geist kann gut und wohlwollend sein und beschränkte Kenntnisse haben, während ein intelligenter und aufgeklärter Geist in der Moralität sehr weit nachstehen kann. Man glaubt ziemlich allgemein, dass wenn man den Geist eines Menschen fragt, der auf dieser Erde in einem besonderen Fache gelehrt war, man viel sicherer die Wahr heit erhalten werde; das ist logisch; aber dennoch nicht immer wahr. Die Erfahrung lehret es, dass die Gelehrten ebenso wie die anderen Menschen, besonders jene, welche die Erde vor Kurzem verlassen haben, noch unter dem Einflüsse der Vorurtheile des irdischen Lebens stehen, sie entledigen sich nicht sogleich unmittelbar von dem Geiste ihres Systems. Es kann also geschehen, dass sie unter dem Einflüsse der Ideen, welchem sie im Leben gehuldiget