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335 sollte, um sie mitzutheilen, fügte der Geist hinzu: „Ich musste das sagen, was ich sage, und wie ich es sage; weile diese Personen gewohnt sind zu glauben, dass sie mit der Zunge nichts Böses thun, während sie damit viel Böses anstiften.“ Das ist der Grund, warum man ihren Geist in dieser Art erschüttern muss, damit es für sie eine ernste Warnung sei. Daraus fliesst eine Lehre von der grössten Tragweite, nämlich, dass die moralischen Fehler den beherrschenden Geistern einen Anhaltspunkt gewähren, und dass das beste Mittel, sich von ihnen zu befreien, darin besteht, die Guten anzuziehen, indem man Gutes thut. Die guten Geister haben gewiss mehr Macht als die Bösen, und ihr Wille genügt, um die letzteren zu beseitigen; aber sie stehen nur denjenigen bei, welche sie durch ihre Anstrengungen, sich zu bessern, unterstützen; im Gegentheile entfernen sie sich, und überlassen das Feld den bösen Geistern, welche auf diese Art in gewissen Fällen Strafwerkzeuge werden, denn die guten Geister lassen sie in diesem Zwecke handeln. 235. Man muss sich übrigens hüten, alles Unangenehme, was vorkommen kann, der unmittelbaren Einwirkung der Geister zuzuschreiben, die Unannehmlichkeiten sind oft die Folgen der Sorglosigkeit oder Unbedachtsamkeit. Ein Bauer liess uns eines Tages schreiben, dass ihn seit 12 Jahren in Betreff seines Viehes allerlei Unglücksfälle getroffen haben. Bald fielen seine Kühe, oder gaben keine Milch mehr, bald fielen seine Pferde, seine Schafe oder Schweine. Er hielt mehrere neuntägige Andachten, die dem Uebel nicht ab halfen, ebenso wenig als die Messen, die er lesen, noch die Exorcismen, die er vornehmen liess. Nun bildete er sich nach dem Vorurtheile der Landleute ein, man habe sein Vieh behext. Da er sicherlich glaubte, dass wir eine grössere Macht der Beschwörung besässen als ein Dorfpfarrer, liess er uns um unsere Meinung fragen. Hier ist die Antwort, welche wir erhielten. Die Sterblichkeit oder die Krankheiten der Thiere dieses Menschen kommen daher, weil seine Stallungen ver-