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334 aber schwieriger. Der Geist, der sich durch solche Akte manifestirte, war offenbar böswillig. Er zeigte sich bei seinem Anrufen von einer grossen Verkehrtheit und für ein jedes bessere Gefühl unzugänglich. Das Gebet schien je doch auf ihn einen heilsamen Eindruck gemacht zu haben; aber nach einiger Zeit Ruhe fingen die Verwüstungen wieder an. Hier folgt der Rath, welchen ein höherer Geist über diesen Gegenstand ertheilt hat. „Das Beste, was diese Damen zu thun haben, ist, ihre Schutzgeister zu bitten, sie nicht zu verlassen, und ich habe ihnen keinen besseren Rath zu ertheilen, als dass sie in ihr eigenes Gewissen blicken, sich selbst prüfen und sich selbst beichten sollen, ob sie wohl immer die Nächstenliebe und Barmherzigkeit geübt haben? Ich meine nicht die Nächsten liebe, welche giebt und austheilt, sondern die Nächstenliebe der Zunge; denn unglücklicher Weise wissen sie nicht die ihrige im Zaume zu halten, und rechtfertigen durch ihre fromme Handlungen nicht den Wunsch, den sie hegen, von demjenigen befreit zu sein, der sie plagt. Sie finden zu viel Vergnügen daran, den Nächsten Uebles nachzureden, und der Geist, der sie quält, nimmt seine Rache an ihnen, denn er war bei seinen Lebzeiten ihr Opfer. Sie sollen in ihrem Gedächtnisse nur nachforschen, und sie werden bald finden, mit wem sie es zu thun haben. Wenn sie sich aber werden gebessert haben, so werden sich ihre Schutzengel ihnen wieder nähern, und ihre An wesenheit allein wird hinreichen, den bösen Geist zu ent fernen, der sich besonders an Eine von ihnen hält, weil ihr Schutzengel wegen ihren tadelnswürdigen Handlungen oder bösen Gedanken sie verlassen musste. Was sie thun sollen, das sind inbrünstige Gebete für diejenigen, welche leiden, und die Ausübung jener Tugenden, welche Gott einem Jeden auferlegt hat.“ Auf die Bemerkung, dass diese Worte uns ein wenig zu strenge erscheinen und dass man sie vielleicht mildern