Volltext Seite (XML)
321 blindes Vertrauen einzuflössen, was es verhindert, den Aber glauben zu sehen, und die Absurdität, die er schreibt, zu begreifen, selbst dann nicht, wenn sie der ganzen Welt in die Augen springt. Die Täuschung kann selbst so weit gehen, dass es in der lächerlichsten Sprache etwas Erhabenes sieht. Man wäre in einem Irrthume, wenn man glauben würde, diese Art Belästigung könne nur einfache, unwissende und des Urtheils bare Personen erreichen. Die geistreichsten, die aufgeklärtesten und in anderen Beziehungen sehr ver ständige Menschen sind davon nicht ausgenommen, was be weiset, dass diese Beirrung die Wirkung einer fremden Ur sache sei, deren Einflüsse sie unterliegen. Wir haben gesagt, dass die Folgen der Verblendung viel wichtiger sind. In der That, durch diese Täuschung, die ihre Folge ist, begünstiget, führet der Geist denjenigen, den zu beherrschen ihm gelungen ist, wie er es mit einem Blinden thun würde, und er kann bewirken, dass dieser die wunderbarsten Lehren, die falschesten Theorien als den einzigen Ausdruck der Wahrheit annimmt. Noch mehr, er kann es zu einem lächerlichen, compromittirenden und sogar gefährlichen Vorgänge antreiben. Man wird bald den ganzen Unterschied begreifen, welcher zwischen der einfachen Besessenheit und zwischen der Verblendung besteht. Eben so begreift man, dass die Geister, welche diese Thatsachen bewirken, in ihrem Cha rakter verschieden sein müssen. Bei der Ersteren ist der Geist, der sich euch anhängt, bloss lästig wegen seiner Zu dringlichkeit, und man ist ungeduldig, sich von ihm zu be freien. Bei der Letzteren ist es ganz anders. Um zu solchen Erfolgen zu gelangen, dazu gehört ein geschickter, verschmitzter und tief verkappter Geist; denn er kann nur vermöge der Maske, die er anzunehmen weiss, und durch einen falschen Schein der Tugend täuschen und sich geltend machen. Die grossen Worte der Nächstenliebe, der Demuth und der Liebe zu Gott sind für ihn gleichsam die Be glaubigungsschreiben; aber er lässt bei dem Allen Zeichen Allan Kardec, „Buch der Medien.“ 21