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— 320 — 238. Die einfache Besessenheit findet statt, wenn ein boshafter Geist sich einem Medium aufdringt, sich in die Communicationen, die es erhält, gegen seinen Willen ein mengt, es verhindert, mit anderen Geistern zu verkehren, und sich für jene substituirt, die man ruft. Man ist darum noch nicht im Zustande der Besessen heit, dass man von einem Lügengeiste betrogen wird. Das beste Medium ist diesem ausgesetzt, besonders Anfangs, weil es damals noch die nöthige Erfahrung entbehrt, ebenso wie bei uns die rechtschaffensten Menschen das Opfer von Schurken werden können. Man kann daher betrogen werden, ohne besessen zu sein. Die Besessenheit besteht in der Hartnäckigkeit des Geistes, von dem man sich nicht los machen kann. Bei der einfachen Belästigung weiss das Medium sehr gut, dass es mit einem Truggeiste zu thun hat, und dieser verbirgt es auch nicht, er verbirgt durchaus nicht seine schlechten Absichten, und seinen Wunsch hinderlich zu sein. Das Medium erkennt ohne Mühe die Betrügerei, und da es auf seiner Hut ist, so wird es selten betrogen. Diese Art Besessenheit ist also ganz einfach blos unangenehm, und bringt keinen anderen Nachtheil, als den, den Mittheilungen, welche man mit ernsthaften Geistern, oder mit jenen, welche man liebt, haben wollte, ein Hinderniss entgegen zu stellen. Man kann zu dieser Kathegorie die Fälle der physischen Belästigung einreihen, das ist jene, welche in den tobenden und hartnäckigen Kundgebungen gewisser Geister besteht, welche Schläge und anderes Getöse von selbst hören lassen. Wir verweisen bezüglich dieses Phänomens auf das Haupt stück von den spontanen physischen Manifestationen (Nr. 82). 239. Die Verblendung hat viel wichtigere Folgen. Es ist eine durch die unmittelbare Einwirkung des Geistes auf den Gedanken des Mediums hervorgebrachte Täuschung, die in gewisser Art dessen Urtheil rücksichtlich der Kund gebungen behindert. Das verblendete Medium glaubt nicht betrogen zu sein; der Geist besitzt die Kunst, ihm ein