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17 Wort hat sich, wie viele Anderen von seiner ursprünglichen Bedeutung entfernt. Heut zu Tage bedeutet es nach der französischen Akademie einen Akt der göttlichen Macht gegen die Naturgesetze. So ist in der That nur seine ange nommene Bedeutung, und nur durch einen Vergleich und als Metapher gebraucht man es bei gewöhnlichen Sachen, die uns überraschen und deren Ursache uns nicht be kannt ist. Es fällt uns nicht ein, zu erforschen, ob es Gott für gut geschienen hat, unter gewissen Umständen, die von ihm selbst gegebenen Naturgesetze aufzuheben, wir haben nur das Ziel zu zeigen, dass die spiritischen Erscheinungen, so ausserordentlich sie auch sein mögen, niemals diese Gesetze aufheben, dass sie keinen wunderbaren Charakter haben, ebensowenig als sie wunderbar und übernatürlich sind. Ein Wunder lässt sich nicht erklären; die spiritischen Er scheinungen dagegen lassen sich auf die vernünftigste Art erklären; sie sind also keine Wunder, sondern einfache Thatsachen, die ihre Begründung in den allgemeinen Ge setzen finden. Das Wunder hat ausserdem noch eine andere Eigenschaft, es ist nämlich ungewöhnlich und isolirt. Also sobald eine Sache so zu sagen nach Belieben und durch verschiedene Personen hervorgebracht wird, so kann sie kein Wunder sein. Die Wissenschaft macht in den Augen der Unwissenden alle Tage Wunder. Das ist der Grund, warum diejenigen, welche mehr wussten als das Volk, meistens für Zauberer gehalten wurden; und da man glaubte, dass eine jede übermenschliche Wissenschaft vom Teufel komme, so ver brannte man sie. Heut zu Tage, wo man gebildeter ist, begnügt man sich damit, sie ins Irrenhaus zu schicken. Wenn ein Mensch, der wirklich gestorben ist, wie wir es Eingangs gesagt haben, durch die göttliche Dazwischen kunft wieder zum Leben gebracht wird, so ist diess ein wahres Wunder, weil diess gegen die Naturgesetze ist; wenn aber dieser Mensch nur den Schein des Todes hat, Allan Kardeo, „Buch der Medien.“ 2