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208 man die Sache aus dem Zustande eines natürlichen Mediums in jenen eines facultativen Mediums zu übertragen bemüht sein. Dann entsteht ein ähnlicher Effect, wie er bei dem Somnambulismus vor sich geht. Man weiss, dass der natür liche Somnambulismus gewöhnlich weicht, wenn er durch den magnetischen ersetzt wird. Man hält die sich freimachende Kraft der Seele nicht auf; aber man giebt ihr einen anderen Lauf. Ebenso verhält es sich mit der mediumistischen Kraft. Um dahin zu gelangen, muss man, anstatt die Phänomene zu hemmen, was man selten erzielt, und was oft nicht ohne Gefahr abläuft, das Medium anregen, sie nach seinem Willen hervorzurufen, indem es so dem Geiste imponirt. Auf diese Art gelangt es dahin, ihn zu beherrschen, und aus einem oft tyrannischen Gebieter macht es oft einen gelehrigen Unterthan. Eine merkwürdige und durch die Erfahrung gerechtfertigte Sache ist die, dass in einem solchen Falle ein Kind oft mehr Kraft entwickelt, als ein Erwachsener, was ein neuer Beweis ist für Bekräftigung des Hauptpunktes der Theorie: dass nicht der Geist, sondern nur sein Körper ein Kind ist, und dass er eine seiner Einverleibung nothwen diger Weise vorhergegangene Entwicklung besitzt, eine Ent wicklung, welche ihm ein Uebergewicht verleiht über die Geister, welche niedriger sind, als er. Die Moralisirung des Geistes durch Rathschläge einer dritten einflussreichen und erfahrenen Person, wenn das Medium nicht im Stande ist, es selbst zu thun, ist sehr oft ein kräftiges Mittel. Wir werden darauf später zurück kommen. 163. Zu dieser Gattung Medien scheinen jene Personen zu gehören, welche mit einer gewissen Menge natürlicher Electricität versehen sind, wahre menschliche Zitterfische, welche durch eine einfache Berührung alle Wirkungen der Anziehung und Abstossung hervorbringen können. Man hätte übrigens Unrecht, sie unter allen Umständen für Medien zu halten, denn die wahre Mediumität setzet die directe Einwirkung eines Geistes voraus, aber in dem Falle, von