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206 scheinungen vertraut ist, weiss übrigens, dass sie mehr der moralischen als physischen Ordnung angehören und dass man ihre Lösung vergeblich in unseren exacten Wissen schaften suchen würde. Gerade darum, weil sich diese Phänomene an die moralische Ordnung anschliessen, muss man mit einer nicht geringen Sorgfalt Alles vermeiden, was die Einbildungs kraft anregen kann. Man kennt die Folgen, welche die Furcht erregen kann, und man würde weniger unvorsichtig sein, wenn man alle Fälle der Narrheit und der Epilepsie kennen möchte, welche ihr Entstehen den Erzählungen vom Wehrwolf und Krampus zu danken haben. Was würde erst entstehen, wenn man behauptete, dass es der Teufel sei. Diejenigen, die solche Ideen bestätigen, kennen nicht die Verantwortlichkeit, welche sie übernehmen, sie können tödten. Nun aber ist die Gefahr nicht für den Betreffen den allein da, sie besteht auch für die, welche ihn umgeben, und die durch den Gedanken, das ihr Haus ein Aufent haltsort von Dämonen sei, erschreckt werden können. Das ist der unglückselige Glaube, der in der Zeit der Unwissen heit so viele Akte der Grausamkeit verursacht hat. Mit etwas mehr Ueberlegung hätte man doch denken sollen, dass man, wenn man den als vom Teufel besessenen Körper verbrennt, man den Teufel selbst dennoch nicht verbrennt, da man sich gegen den Teufel vertheidigen wollte, so hätte man ihn tödten müssen. Indem die spiritische Doctrin uns über die wahre Ursache aller Erscheinungen aufklärt, giebt sie dem Aberglauben den Gnadenstoss. Weit entfernt daher solche Gedanken entstehen zu lassen, muss man, und es ist eine Pflicht der Moralität und Humanität, sie bekämpfen, wenn sie noch bestehen. — Wenn sich eine solche Anlage bei einem Menschen von sich selbst entwickelt, so ist nichts Anderes zu thun, als das Phänomen seinen natürlichen Lauf nehmen zu lassen. Die Natur ist klüger als die Menschen. Uebrigens hat die Vorsehung ihre Absichten, und die kleinste Sache kann das